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Alte Menschen im Altersheimen schwer misshandelt.
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Pommes- Talmid-Schüler 3.Klasse
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Re: Alte Menschen im Altersheimen schwer misshandelt.
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Re: Alte Menschen im Altersheimen schwer misshandelt.
Re: Alte Menschen im Altersheimen schwer misshandelt.
Pommes- Talmid-Schüler 3.Klasse
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Re: Alte Menschen im Altersheimen schwer misshandelt.
die Hauptursachen der Mißhandlungsfälle:
- Politik, Sparmaßnahmen des Managements, Arbeitsamt Seit vielen Jahren ist der krasse Personalmangel in der Altenpflege der Politik bekannt und ständiger Anlaß zu Diskussionen - ohne dass sich etwas Nennenswertes ändert. Nur jährlich eine Flut von verschärften Vorschriften und ständig noch ein paar Formulare mehr (bald für jeden Handgriff). Diese sollen dazu dienen, sich juristisch im grünen Bereich zu befinden. Beispiel: Stürzt ein Senior, so hat man ein "Sturzprotokoll" zu tätigen, dass kann 2-4 DIN A 4 -Seiten lang sein, je nach Einrichtung, auch wenn der Sturz keine nennenswerten Folgen hatte. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, um einer evtl. Prozessflut seitens der Versicherungen und Angehörigen vorzubeugen, was gerne versucht wird. Das Hauptgewicht liegt auf der "formulargerechten" medizinischen und hygienischen Versorgung. Das wichtige "Zwischenmenschliche" bleibt häufig aufgrund Zeitmangel auf der Strecke. Mit einem Deputat von 100 Prozent arbeitet man in den gängigen Einrichtungen in einem 12-er Rhythmus! Das heißt: 12 Tage durcharbeiten, 2 Tage frei - und wieder von vorne! (Glücklicherweise gibt es ein paar Feiertage zur Entlastung).
Der Arbeitstag umfasst in der Regel 7 Std., ich kenne aber kaum Jemanden, der pünktlich gehen kann wenn er seinen Beruf ernst nimmt. Täglich eine halbe bis dreiviertel Stunde mehr ist fast normal. Wenn 5 Leute eine Station mit 30-35 Patienten versorgen sollen sind das keinewegs alles dreijährig ausgebildete, examinierte Altenpfleger. Einer ist immer krank, hat "Rücken", manchmal bis hin zum Bandscheibenvorfall, der Lehrling 2 x pro Woche in der Schule, evtl. ein Praktikant als Ersatz für eine der 5 Pflegekräfte, diesen kann man kaum alleine arbeiten lassen. Die normale Praxis: Ein ausgebildeter Altenpfleger für eine solche Station, ansonsten Lehrling und Hilfskräfte. Für alle genannten Personen ist die gelernte Hauptpflegekraft (Schichtleitung) verantwortlich. Häufig für 2 Stationen gleichzeitig - wenn dort die "Hauptamtliche" krank oder im Urlaub ist. Die Bezahlung entspricht nicht den Anforderungen und noch immer wird von vielen Mitmenschen dieser Beruf mit abwertenden Ausdrücken bedacht, "Urinkellner", "das könnte ich nie" u.s.w.... In der freien Zeit oft Dienstbesprechungen, Fortbildungen. Viele Altenpfleger leiden stark darunter, dass sie ihren Selbstansprüchen wie Zuwendung und Wärme zu geben, nicht nachkommen können. Eine Tatsache, die einige zum Seelenklempner treibt. Die Statistik besagt, dass 1/3 der Frischexaminierten nach 3 Jahren die Stellung wechseln, nach weiteren 3 Jahren völlig desillusioniert den Beruf aufgeben. Der seelisch weniger Empfindsame bleibt und wird in der Regel zu einem rein funktionellen, abgestumpften Pfleger, der nur noch wenig innerliche Regung aus Selbstschutzgründen zuläßt. - Hilfskräfte: Das Arbeitsamt ist bemüht, alle möglichen Leute als Arbeitskraft in die Altenheime zu vermitteln. Ungeachtet dessen, dass nicht jeder Mensch dazu geeignet ist, nicht jeder kann diese Arbeit machen oder hat die charakterliche Voraussetzung dafür. Altenpflege muß man wollen! Diese Leute werden nach kurzer Einarbeitung dann eingesetzt, konfrontiert mit Leid, Schmerz, Depressionen, Gebrechlichkeit, Tod, Vergehen und vielem mehr, dass sie so - oft nicht ganz freiwillig wählten. Natürlich sollte sich jeder mit den genannten Tatsachen mal auseinandersetzen, aber es ist schon noch ein Unterschied ob es sich um eigene Angehörige handelt zu denen man im besten Falle eine liebevolle Beziehung hat. Dass in der Altenpflege mitunter mal ein schwarzes Schaf charakterlich ausflippt ist nicht zu entschuldigen, aber ein Wunder ist es auch nicht. Vielleicht hältst Du meine Ausführungen für übertrieben - aber ich bin "Fachfrau" in zwei med. Berufen, zum einen ausgebildete medizinische Fachangestellte (davon u.a. allein 12 Jahre im psychiatrischen Sektor) zum anderen examinierte Altenpflegerin mit Schwerpunkt Versorgung und Betreuung von Demenzerkrankten.
- Was mich betrifft, gehöre ich zu denen, die nach 3 Jahren Altenpflege den üblichen Heimen den Rücken kehrte und seit einigen Jahren in einer besonderen, stationären, privaten Einrichtung tätig bin. Wir haben nur 10 Plätze, speziell für Demenzkranke im Seniorenalter. Diese werden am Tag von gewöhnlich 4 Leuten plus Schüler, plus Praktikanten und freiwilligen Beteiligten versorgt. Die Angehörigen besitzen einen Schlüssel und können zu jeder Tages-u. Nachtzeit kommen oder anwesend sein. Neben der mediz. Versorgung liegt das Hauptgewicht auf der seelischen Betreuung und der Beschäftigung dieser Menschen. Es wird täglich gemeinsam gekocht, geputzt, gewaschen. Es wird musiziert, gebastelt, gemalt - alles auf die noch vorhandenen Moglichkeiten der Einzelnen zugeschnitten. So sollte es sein......Leider sind wir eine private Ausnahmeeinrichtung. Das heißt: Die Sozialämter zahlen nicht zu - wie in gewöhnlichen Heimen, wenn privat nicht alles erbracht werden kann. Auch mein Verdienst ist geringer als früher, das nehme ich aber gerne in Kauf dafür. Im Übrigen, lieber Pommes, möchte ich Dir sagen, dass ich Deine Beiträge sehr mag. Da ich neu hier bin, habe ich sehr viel gelesen und stiess dabei natürlich immer wieder auf diesselben. Ich finde sie frisch, spritzig und eigenständig. Obwohl ich 35 Jahre älter bin, habe ich in vielen Dingen die gleichen Gedanken. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass meine Zwillinge auch gerade 24 Jahre alt sind.
Lore- Suchender
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