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Entschuldigung für die Inquisition
Entschuldigung für die Inquisition
von Michael Freund
Jerusalem Post
Transl.: R.L.
In der vergangenen Woche wurde die im Mittelmeer gelegene spanische Stadt Palma de Mallorca zum Schauplatz eines bemerkenswerten historischen Ereignisses. Nach Jahrhunderten der Leugnung, verurteilte ein spanisches Regionalparlament die Inquisition und die Verfolgung von Juden, die seinerzeit gewaltsam zum Übertritt in den Katholizismus gezwungen wurden.
In einer speziellen Zeremonie sagte Frances Antich Oliver, der Präsident der spanischen Balearen, Worte, die kein spanischer Führer vor ihm sich getraut hatte, auszusprechen.
Er sagte, das Verbrennen von Juden auf dem Scheiterhaufen der Inquisition sei „unsere schlimmsten Sünde gewesen. Es schockiert uns, aber wir müssen immer wieder daran erinnern, damit so etwas nie wieder geschieht.“
Insbesondere bezeichnete er die schlimme Behandlung gegenüber den so genannten Chuetas - den Nachfahren der mallorquinischen Juden, die im 15. Jahrhundert gezwungen wurden zu konvertieren - als „eine schwere Ungerechtigkeit“.
(Hinweis des Übersetzers: Die "geheimen Juden" nannten sich auf Mallorca "Leute vom Calle" oder Chuetas. Die Chuetas von Palma bewohnten unter anderem die "Straße der Goldschmiede" und übten den Beruf des Goldschmieds, Juweliers, des Reeders oder Händlers aus. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts kam es zu 346 Prozessen im Rahmen der Inquisition, durch die 257 Personen zum Tod verurteilt wurden. 1679 wurde eine heimliche Synagoge in einem Haus entdeckt, zahlreiche Chuetas wurden jahrelang gefangen gesetzt und ihr Eigentum konfisziert. Auch in den folgenden Jahrzehnten kam es immer wieder zu Verfolgungen. 1691 wurde unter andere der bedeutende Rabbiner Raphael Valls zum Tod durch Verbrennung verurteilt.)
Dies war das erste Mal, dass ein spanischer Politiker so mutig die Verbrechen im Rahmen der Inquisition angeprangert hat, was vielleicht Signalwirkung haben könnte für einen möglichen Wendepunkt im Prozess der Auseinandersetzung mit den Schrecken der Vergangenheit in Spanien.
Der Zeitpunkt der Zeremonie war von großer geschichtlicher Bedeutung.
Sie wurde abgehalten am 320. Jahrestag der berüchtigten Auto-da-fé (Hinweis des Übersetzers: lat. actus fidei, Glaubensakt, bezeichnet die Vollstreckung eines Urteils der Inquisition oder eines Glaubensgerichts) vom 6. Mai 1691, als die Eiferer der Inquisition 37 Chuetas in Palma töteten, weil sie heimlich ihr Judentum praktizierten. Drei der Opfer wurden bei lebendigem Leibe verbrannt vor zehntausenden begeisterten Einheimischen in der Stadt Gomila Square.
Einer von ihnen, Rafael Valls, war der heimliche Rabbi der Chuetas, und trotz der Folter, der er in seinen letzten drei Lebensjahren ausgesetzt war, weigerte er sich, seinen Glauben an den Gott Israels aufzugeben, sogar als die Flammen ihn töteten.
Ein weiteres Opfer, Raphael Benito Terongi, zeigte ebenso eine unglaubliche Treue gegenüber dem Erbe seiner Vorfahren. Während er im Inquisitions- Gefängnis auf seine Hinrichtung warte, fand Terongi ein Stück Glas, und in einem erstaunlichen Akt des persönlichen Widerstandes benutzte er es, um sich selbst dem Urteil zu entziehen. Auch er wurde zusammen mit seiner Schwester Catalina auf den Scheiterhaufen geworfen.
Rückblickend auf ihr Opfer kann man nur ihre Tapferkeit und Entschlossenheit bewundern. Valls und die Geschwister Terongi - sowie viele andere wie sie - waren jüdische Helden, und ihre Erinnerungen sollte bewahrt werden.
Die Zeremonie in Palma ist das Ergebnis eines Treffens, das ich vor drei Monaten mit dem Top-Berater von Herrn Oliver, Albert Moragues, hatte.
Unter Begleitung von Rabbi Yossi Wallis, dem Leiter der Arachim- Organisation und einem direkten Nachkommen von Rafael Valls, offerierten wir die Idee für die Zeremonie, und zu unserer absoluten Überraschung willigte die Regional-Regierung ein.
Die Veranstaltung zog Hunderte von örtlichen Teilnehmern an und verursachte eine große Diskussion in der lokalen Presse über die Untaten der Inquisition und das Leid, das den Chuetas zugefügt wurde.
Dies veranlasste die mallorquinische Gesellschaft zu einem ehrlichen Blick auf die eigene Geschichte und half, ein neues Denken in dieser Generation zu manifestieren im Hinblick auf dieses dunkle Kapitel in der Geschichte der Insel.
In der weit verbreiteten Vorstellung ist die spanische Inquisition und die Vertreibung der Juden aus Spanien miteinander verbunden und oftmals verwechselt worden, obwohl die Inquisition bereits vor 1492 begann und noch lange danach andauerte.
Unter anderem machten die Inquisitoren Jagd auf „Bnei Anusim“ (die Historiker mit der abwertenden Bezeichnung "Marranen" bezeichneten), weil sie ihren jüdischen Glauben im privaten Bereich praktizierten, auch nachdem sie sich in der Öffentlichkeit zum Katholizismus bekennen mussten.
Gemäß den Angaben der Historikerin Cecil Roth haben die Schergen der Inquisition über 30.000 dieser so genannten "heimlichen Juden" ermordet, während unzählige andere wegen der heimlichen Beibehaltung der jüdischen Praktiken verurteilt wurden.
Ihre Nachfahren leben heute im gesamten spanisch- und portugiesischsprachigen Raum, und vielen versuchen nun, zum jüdischen Volk zurückkehren.
In Anbetracht des Erfolges dieser Veranstaltung in Palma glaube ich, dass es auch für andere Regionen Spaniens sowie für die spanische Regierung an der Zeit ist, ähnliche Zeremonien abzuhalten.
Die spanischen Politiker sollten sich für die Inquisition und die damit verbundene staatlich finanzierte Gewalt entschuldigen.
Auch nachdem so viele Jahrhunderte darüber vergangen sind ist es nicht zu spät für Spanien und seine Regierung, Sühne und Buße zu tun für die Sünden der Vergangenheit gegen das jüdische Volk. Papst Johannes Paul II. entschuldigte sich im Namen des Papsttums, also warum sollte Spanien nicht ebenso handeln? Manche mögen vielleicht meinen, es macht wenig Sinn, diese Ereignisse noch einmal hervorzuholen, die so lange zurückliegen. Warum alte Wunden aufreißen? Aber eine solche Haltung führt nur dazu, dass man die Augen verschließt vor dem Unrecht, welches gegenüber den spanischen Juden und gegenüber den „Bnei Anousim“ getan wurde. Sie und ihre Nachkommen verdienen eine offizielle Entschuldigung und ein Zeichen der Reue.
Die Hartnäckigkeit und Widerstandskraft im Angesicht der Inquisition ist ein lebendiges Beispiel für die Kraft der jüdischen Geschichte und unseres Volkes, indem sie sich weigerten, aufzugeben, sich zu fügen oder zu kapitulieren.
Viele gaben ihr Leben für die Sache ihrer jüdischen Identität.
Das Mindeste, was wir tun können ist sicherzustellen, dass ihr Opfer niemals vergessen wird.
http://www.michaelfreund.org/9586/apologizing-for-the-inquisitio
Re: Entschuldigung für die Inquisition
Denn das ist ja wohl das Mindeste, was die Kirche uns schuldig ist!