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Wie umgehen mit Schicksalschlägen?

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Wie umgehen mit Schicksalschlägen? Empty Wie umgehen mit Schicksalschlägen?

Beitrag von Luluthia Di 26 Okt 2010, 17:29

Shalom Ihr Lieben!

Aus gegebenem Anlass - die beste Freundin meiner Freundin (eine gute Bekannte von mir) ist gestern an den Folgen einer Leukämie gestorben.

Grad heute habe ich, noch bevor mich die schlechte Nachricht erreichte, mal wieder angefangen, dass Buch Hiob zu lesen.

Dieses Buch passt mal wieder ausgezeichnet, zu den immer wieder aufkommenden Fragen, die einen beschäftigen, wenn man selbst oder andere mit Schicksalsschlägen zu kämpfen haben.

Auf die Frage nach einem "Warum?" wird man wohl nie eine befriedigende Antwort finden können. Wie geht man aber mit der Wut auf JHVH um, die in solchen Momenten auflodert, weil er das alles zugelassen hat? Wie mit der Trauer darüber, wenn einem Menschen zu Lebzeiten mehr Unglück als Glück zuteil wurde, obwohl er oder sie nie Böse im eigentlichen Sinne waren? Wie geht man damit um, wenn wiederum Menschen, die mal mehr oder mal weniger offensichtlich wirklich schlecht sind, zu Lebzeiten von allem Unglück verschont bleiben?

Und was kann man machen, um seinen Glauben in solchen Situationen nicht zu verlieren?

Grad letzte Frage, hat mich in den letzten zwei Wochen, als ich von der Erkrankung meiner Bekannten erfuhr, stark beschäftigt.

Meine Bekannte wurde als Kind von der Mutter zur Großmutter gegeben, die sie wie den letzten Dreck behandelt hatte. Sie erzählte mir vor einigen Jahren einmal, wie sie in dieser Zeit den Glauben an JHVH verloren habe. Sie habe immer wieder zu ihm gebetet und doch kam keine Hilfe für sie.

Ich war damals sehr betroffen darüber. Ich selbst hatte eine ähnlich schlimme Kindheit und auch ich betete damals immer wieder. Auch bei mir kam ehrlich gesagt keine Hilfe - und doch, ich konnte weiter glauben und ohne meine Glauben, hätte ich vermutlich meine Kindheit nicht überstanden.

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht erklären, warum ich seinerzeit nicht auch meinen Glauben verloren habe. Ich verstehe vielmehr die Menschen, die in solchen Situationen all ihren Glauben verlieren.

Keine Ahnung, ob die Kinder meiner Bekannten in den letzten Wochen für ihre Mutter gebetet haben - aber wenn sie es taten, was wird dann aus ihrem Glauben, jetzt wo die Mutter gestorben ist?

Hiob wird durch die Schicksalsschläge geprüft und er hatte die Prüfung bestanden. Was ist mit all jenen Menschen, die jedoch eine solche Prüfung nicht bestehen? Sagt uns der Tanach hierzu etwas?

Wenn wir mal den Holocoust nehmen - wie konnten Juden danach noch an JHVH glauben? Und wie können Juden, die seit über 3000 Jahren auf den Messias warten, noch darauf vertrauen, dass er noch kommen wird?

Trotz meiner eigenen Wut im Moment über diese Ungerechtigkeit - so sehe ich das zumindest - kann ich noch immer glauben und versuche zu vertrauen, dass irgendwann einmal alles für alle die gut sind, gut wird.

Mich interessiert jedoch, wie Ihr mit Schicksalsschlägen umgeht.

LG, Luluthia
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Wie umgehen mit Schicksalschlägen? Empty Dann mach ich mal einen Kurzanfang !

Beitrag von ABA Mi 27 Okt 2010, 00:00

שלום לולוטיה
Schalom Luluthia,

ein sehr sehr beeindruckender Beitrag.
Ich kann sehr gut mit dir fühlen, denn auch mein Leben ist mehr mit Schicksalschlägen geprägt, anstatt ein ständiges himmelhoch Jauchzen.

Vorerst möchte ich nur kurz herausgreifen, über das große Leid meiner Familie im sog. 1000jährigen Reich!
und dazu nur kurz und bündig auf einen wichtigen Ausspruch von dir eingehen.

Wenn du die Frage stellst ...
Wenn wir mal den Holocaust nehmen -
wie konnten Juden danach noch an JHWH glauben?
... ergänze ich die Antwort nur mit 2 Buchstaben!
Wenn wir mal den Holocaust nehmen –
wie konnten Juden danach nicht an JHWH glauben?
שלום אבא
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Beitrag von ABA Mi 27 Okt 2010, 01:00

שלום לולוטיה
Schalom Luluthia,

Im TANACH sagt der 23. Vers von Psalm 55 :
Wirf auf JaHWeH dein LOS (Schicksal) und er wird für dich sorgen!
ER wird den Gerechten nicht fallen lassen !!!


Wenn uns ein schwere Last bedrückt, so sollen wir sie auf die ALLMACHT unseres Vaters wälzen. Anfangs scheint sie eine schwere Bürde zu sein, aber wenn sie unser himmlischer Vater abnimmt, so wird dies für IHN eine Kleinigkeit sein. Wenn wir aber berufen sind, sie weiter zu tragen, so wird ER uns dafür stärken. Sie wird auf uns liegen und eigentlich doch nicht auf uns. Wir werden darunter aufrecht gehalten werden, so, dass letzten Endes die schwere Last uns zum SEGEN wird. Also bringen wir unseren VATER ganz in eine solche schwer zu tragen Angelegenheit mit hinein, dann werden wir auch aufrecht darunter stehen, was uns ansonsten schier erdrücken will.
Unsere weit schlimmere FURCHT ist, dass unser Leiden uns von dem eigentlichen Pfad des GLAUBENS abwenden könnte! Doch dies wird unser himmlischer Vater nie zulassen. Wenn wir vor dem Schöpfer des Universums gerecht sind, wird er es auch nie zulassen, dass unsere Trübsal uns von unserem WEG abbringt.

Ich persönlich gehe eigentlich schon von morgens früh an in des Tages Prüfungen hinein. Sollen meine Schultern immer wieder von einer schweren Bürde gedrückt werden? Nein, das wäre ja nicht auszuhalten! Also erzähle ich ihm alles was mich bedrückt, auf mich zukommt, mir Kummer bereitet. Dies alles überlasse ich IHM, um es gemeinsam durch zutragen. Auch möchte ich nie eine Last einfach niederwerfen, um sie dann unbewältigt wieder aufnehmen zu müssen; sondern ich wälze sie mit ins Gebet und lasse sie dort liegen! Dann ist der Weg des Tages frei und bereitet, ihn mit dem großen BÜRDENTRÄGER entlastet zu gehen.

______________ Wie umgehen mit Schicksalschlägen? Porter

also dann merken wir uns:
Wer nur den lieben GOtt läßt walten
Und hoffet auf IHN allezeit,
Den wir er wunderbar erhalten
In aller Not und Traurigkeit.
Wer GOtt, dem Allerhöchsten, traut,
Der hat auf keinen Sand gebaut !


denn : (Psalm 23,6)
>> GÜTE und BARMHERZIGKEIT werden mir folgen mein Leben lang <<

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Wie umgehen mit Schicksalschlägen? Empty Re: Wie umgehen mit Schicksalschlägen?

Beitrag von Eaglesword Mi 27 Okt 2010, 03:26

Was hätte ich denn sagen sollen, angesichts meines nicht grade einfachen Lebens? Leute, dass "keine Hilfe kam", kann ich rückblickend nicht bestätigen. Viel Unrecht ist an mir begangen worden, und zwar seitens der Jenigen, die für den Bürger da zu sein haben. Und? Sämtliche Phasen habe ich durchlaufen, von Wut über Jammern, schließlich Verzweiflung bis Schicksalsergebenheit.

Langzeitarbeitslos, ja, genau dieses Los war mein ständiger Begleiter. Selbstverständlich dekoriert mit üblichen Sprüchen, denen man dann ausgesetzt ist. Man hat ja sonst keine Sorgen, woll?

Was machst du, wenn dich das ständige Luftstrampeln zermürbt?
Keine Hilfe kam seitens der Christen, denen ich aufs Meiste vertraute. Aber was hatte JHWH damit zu tun? Nein, Ihn zu beschuldigen, brachte ich nicht über mich. Dafür hing ich zu sehr an Ihm. Andere sagten mir, was sie längst schon alles getan hätten. Doch das war Fleisch und nicht Geist. Nein, schon damals befand ich mich in besonderer Nähe zu Ihm.

Hilfe kam
Und nu erzähle ich euch, wie:
All die langen Jahre, die ich an Unrecht und Unverschämtheiten gelitten habe, während all der Malträtur, hatte ich eine Sache nicht verloren- den aufrechten Gang. Und wie war das möglich?
Durch die innere Stärke, die Er mir gab, konnte ich das Martyrium überleben, ohne daran zu zerbrechen. Das genau war die Hilfe. Keine spektakuläre Heilung, weder ein Lottogewinn, eine reiche Frau noch sonst irgend ein Ausweg.

Da waren Er und ich. Freunde taten mir wohl, ganz klar. Auch kam es zur stärkeren Einheit mit meiner Familie. Alles war gut, aber es reichte bei Weitem nicht, um eine Selbstaufgabe zu verhindern. Ich war nah daran, mich einzubuddeln. Die Schmerzen, scheinbar keine Aussicht auf Rente wegen des körperlichen Zerfalls. Immer wieder mich durch Maßnahmen quälen, das schien der Weg zu sein. Doch ich wurde nicht grade gesünder dabei...

Als ich Mitglied beim VDK wurde, sagte mein Internist mir, ich käme nicht durch mit der vollen Erwerbsminderungsrente. Doch seltsamerweise war ich innen ganz ruhig, so als gäbe es die Hürden gar nicht. War ich durch all das Leid etwa abgestumpft und nicht weiter emotionsfähig? Manchmal habe ich mich das gefragt- so unwirklich war die innere Gelassenheit. Im November 07 war es dann amtlich, und nu bin ich versorgt. Zwar ist es kein großes Geld, aber ich kann jetzt ohne Maßnahmen leben, ohne dass mir die ARGE im Nacken sitzt.

Wie übersteht ein Mensch den Dauerkummer, ohne irre zu werden?
Nur innere Stärke kann genug Widerstand bieten gegen ein Ausgehöhltwerden. Trotz der Tatsache, dass ich ausgebrannt bin, hat eben diese Stärke mich vor dem Untergang bewahrt. Mit JHWH im Bund zu sein, ist für Viele ein Abenteuer mit "Kick" und "Nervenkitzel". Für Manche bedeutet es echte, tiefe Freundschaft, intensiver als mit Menschen. Für Wenige ist es die einzige Überlebensmöglichkeit. Ich kann letztere beiden Punkte bestätigen, während erstgenannte Option mir sehr oberflächlich und egoistisch vorkommt.
Nu ja, So ist es eben. Was ich noch weitergeben kann?
Nicht Lamentieren und Schuld zuweisen. Nein, sondern einzig die Frage:
"Was nu? Wie geht es weiter? Welche Möglichkeiten sind vorhanden?"- dies ist mein Motto. Er gab uns den Seckel, richtig? Und gekoppelt mit Ihm als engsten Verbündeten, das ist, was zählt.
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Wie umgehen mit Schicksalschlägen? Empty Re: Wie umgehen mit Schicksalschlägen?

Beitrag von Luluthia Mi 27 Okt 2010, 10:29

Shalom Ihr Lieben!

Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!

Aba, Du schreibst:

Unsere weit schlimmere FURCHT ist, dass unser Leiden uns von dem eigentlichen Pfad des GLAUBENS abwenden könnte! Doch dies wird unser himmlischer Vater nie zulassen. Wenn wir vor dem Schöpfer des Universums gerecht sind, wird er es auch nie zulassen, dass unsere Trübsal uns von unserem WEG abbringt.

Damit triffst Du bei mir genau ins Schwarze!

Egal, was mir im Leben auch geschehen ist, ich habe nie an JHWH gezweifelt, nie den Pfad des Glaubens verloren - aber ich weiß wirklich nicht warum? Bin ich etwa vor dem Schöpfer so gerecht gewesen, dass er es nie zuließ, dass meine Trübsal mich vom Weg zu ihm abbrachte?

Vielleicht ist dies so. Warum jedoch hatte meine Bekannte durch ihre Kindheitserfahrungen dann ihren Weg zu JHWH verloren? War sie etwa nicht gerecht in seinen Augen?

Bei einem Erwachsenen Menschen kann ich das erwägen, aber bei einem Kind? Wie kann ein Kind denn nicht gerecht sein? (Nicht dass es nicht wirkliche "Satansbraten" unter Kindern gibt, aber im Grunde sind sie doch noch alle im Herzen gut.)

Sollen meine Schultern immer wieder von einer schweren Bürde gedrückt werden? Nein, das wäre ja nicht auszuhalten! Also erzähle ich ihm alles was mich bedrückt, auf mich zukommt, mir Kummer bereitet. Dies alles überlasse ich IHM, um es gemeinsam durch zutragen. Auch möchte ich nie eine Last einfach niederwerfen, um sie dann unbewältigt wieder aufnehmen zu müssen; sondern ich wälze sie mit ins Gebet und lasse sie dort liegen! Dann ist der Weg des Tages frei und bereitet, ihn mit dem großen BÜRDENTRÄGER entlastet zu gehen.

Ja, Aba, genau so mache auch ich es. Und ich fühle mich dabei immer wieder gestärkt - bin mir sicher ohne Hilfe von JHWH wäre es nicht so. Und allein dieses getragen fühlen ist es, was ich in meiner Kindheit auch immer als Hilfe ansah, selbst wenn sich in den Umständen nichts änderte.

Wie jedoch konnte ich dies immer wieder so sehen? Wie gelang es mir, jeden Abend Loblieder für JHWH zu singen und für alles - auch das Schlechte - zu danken? Wo kommt das denn her und warum hat es nicht zumindest jedes Kind?

Wenn ich als Kind ohne Schuld gewesen wäre, ok. Aber ich hab gelogen, gestohlen, war neidisch auf andere und dass obwohl ich wusste, dass JHWH das nicht gut finden würde. Klar hab ich mich bemüht nicht so zu sein, aber oft ist es mir nicht gelungen.

Ich selbst fürchte für mich nicht, den Glauben zu verlieren - aber ich fürchte es für Menschen, die mir nahe stehen.

Meine Tochter war noch vor Jahren sehr sehr gläubig, aber jetzt ist sie voller Zweifel. Ich hoffe, es ist nur der Zweifel, den ich in meiner Jugend auch bekam, als ich das Unglück in der Welt bemerkte und es nicht mit der Liebe und Güte von JHWH in Verbindung bringen konnte. Denn wie um alles in der Welt, hätte er dieses Unglück zulassen können?

Mein Glauben war aber zum Glück so tief in mir drin, dass ich allenfalls mit JHWH hadern konnte, nie jedoch wirklich an seiner Existenz zu zweifeln vermochte.

Aber ich sehe eben Menschen, die einmal glaubten, als sie Kinder waren und die dann ihren Glauben verloren, weil sie eben der Meinung sind, dass wir all das Unglück auf Erden nicht hätten, wenn es ihn wirklich gäbe.

Was kann ich denen antworten? Wie kann ich dort helfen Glauben zurück zu gewinnen?

Eagle Du schreibst:

Was hätte ich denn sagen sollen, angesichts meines nicht grade einfachen Lebens? Leute, dass "keine Hilfe kam", kann ich rückblickend nicht bestätigen.

Auch das kann ich in meinem Leben bestätigen. Und ich bin mir sicher, dass jeder Mensch, der ehrlich ist, rückblickend feststellen kann, dass Hilfe kam. Dazu gehört natürlich auch der Glauben daran, dass diese Hilfe kein Zufall war, sondern wirklich von JHWH kam. Menschen, die jedoch den Glauben verloren haben, deren Sicht auf die Dinge, hat sich verändert.

Sind nun all die Menschen, die ihren Glauben verlieren nicht gerecht in JHWHs Augen? Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht recht vorstellen.

In den "Hallo Mister Gott, hier spricht Anna" Büchern, findet man im letzten Buch über Anna und den ungläubigen Thomas eine schöne Aussage, wie ich meine:

Fynn hat gesagt: Mister Fox glaubt nicht an Mister Gott, da ist nichts zu machen. Ich hab gesagt: Aber Mister Gott glaubt an Mister Fox, und das ist viel wichtiger. Wetten?

Es ist ein tröstlicher Gedanke mir vorzustellen, dass JHWH zunächst einmal an uns glaubt, selbst dann, wenn wir uns von ihm entfernen. Und ich hoffe, dass Menschen, die ihren Glauben verloren haben, ihn zumindest in den letzten Momenten ihres Lebens wiederfinden.

LG, Luluthia Wolkensonne
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Beitrag von Luluthia Do 28 Okt 2010, 17:42

Shalom Ihr Lieben!

An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich bei Haschem bedanken, der mir heute durch einen Anruf von Elishua und dass, was sie mir gesagt hat, sowas von geholfen hat, mein Vertrauen wieder zu finden, dass er wirklich bei allen Menschen ist, ob gläubig oder nicht und dass es letztlich nur auf diese Menschen ankommt, ob sie seine Hilfe annehmen wollen, oder ob nicht.

Dadurch mache ich mir keine Sorgen mehr um die Kinder meiner Bekannten, weil ich sicher bin, dass Haschem sich um sie kümmern wird.

Mir war das jetzt ein Bedürfnis, dass hier allen mitzuteilen, die es lesen und nicht nur im Gespräch mit Haschem. Denn wie man erkennen kann, hat Haschem meine Gebete erhört, nachdem ich diese Nacht wie Aba es beschrieben hatte, mal so sämtliche Lasten auf ihn abgewälzt hatte.

An dieser Stelle auch nochmal ein Danke an Aba!

Ich hoffe, dass macht allen Mut, auf Haschem zu Vertrauen, denn nur auf ihn kann man wirklich bauen.

LG, Luluthia Danke Trost Wolkensonne :Regenbogen:
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Beitrag von Shomer Do 28 Okt 2010, 20:29

Eph 5:19-20 redet untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singet und spielet dem HERRN in eurem Herzen 20 und saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unsers HERRN Jesu Christi (Luther)
Wer hat hier gelesen: "Saget Dank allezeit für alles.... ausgenommen für die Schicksalsschläge"?

In gewissen christlichen Kreisen hat man sich vorgesetzt, sich unter das Blut zu stellen, damit man von Schicksalsschlägen verschont wird. Von wem kommen die Schicksalsschläge? Nun, für erwähnte Christen scheinen sie vom Satan/Teufel/Dämonen zu kommen und sie wenden mit dem "Unter-das-Blut-Stellen" einen Schutz- bzw. Gegenzauber an, und sie wissen es nicht einmal. Solche Praktiken haben mehr mit weisser Magie zu tun als mit Tenach und "NT" zusammen. Aber die erwähnten Christen haben JAHWEH nie gekannt und ER hat sie nie erkannt. Ich erkenne in Schicksalsschlägen die erziehende Handschrift unseres liebenden VATERS.

Am Morgen des 10. November 2008 erlitt ich einen Hirnschlag. Für mich war das Datum ein Hinweis darauf, dass ich zu meinem Volk gehöre; zum deutschen einerseits und zum jüdischen andererseits. Diese Nacht war nämlich der 70. Jahrestag der sog. Reichskristallnacht. Nach 10 Tagen wurde ich völlig geheilt aus der Klinik entlassen. Verstehen wir auch die versteckten Botschaften in den Schicksalsschlägen?

Für Hiob kamen die Schicksalsschläge nicht von Satan. Hiob hatte damals noch gar keine Ahnung von Satan! Von wem kommt das Böse? Von Satan kommt es jedenfalls nicht:
Hiob 2:10 Er aber sprach zu ihr: (....) Haben wir Gutes empfangen von Elohim und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.
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Beitrag von Eaglesword Fr 29 Okt 2010, 06:50

Hmmm, nur dass wir hier einen Übersetzungsfehler haben. Richtig heißt es nämlich:
"...in allen Dingen" und eben nicht "für...", auch wenn Jow seiner Gemahlin so etwas anmahnte, als er sagte: "Frau, rede nicht so närrisch! Wir danken Ihm für die Segnungen. Sollten wir Ihm nicht auch für..." ja, für was? Etwa für das Böse? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen, auch passt es nicht zu unseres Vaters Charakter.
Aber bitte lasst uns nicht über das Buch Jow streiten.
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Beitrag von Shomer Fr 29 Okt 2010, 10:21

Ich streite mich nicht über Hiob/Jow, sondern ich versuche zurzeit, Schicksalsschläge, den Satan bzw. das Böse anhand von Hiob auseinander zu nehmen. Sind Schicksalsschläge überhaupt böse? Nein, nie und nimmer! Wie gesagt, erkenne ich in Schicksalsschlägen die "Handschrift" des liebenden VATERS, der will, dass etwas aus Seinen Söhnen wird - aus den "Gottessöhnen" (Im Geistlichen gibt es keine Töchter). Ich weiss, dass das weh tun kann, aber ist das deshalb böse? Wenn Christen meinen, mit Verweis auf Hiob "Gott" in einen "guten Gott" und einen "bösen Satan" unterteilen zu müssen, machen sie grundsätzlich etwas falsch: JHWH ist EINER! Und allmächtig ist ER auch, der ElShadai - "gut" und "böse" inklusive!
Spr 13:24 Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald.
Offb 3:19 Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße!
Zur Zeit von Hiob gab es weder Tonbänder noch Stenographie. Woher kommen also die seitenlangen Reden? Antwort: Hiob hat nie gelebt! Hiob ist jüdische Dichtkunst und somit für Juden eine (nicht unwichtige) Romanfigur - und seine "Freunde", ja sogar Satan sollten keine Romanfiguren sein? ....Wäre noch interessant zu sehen, dass ein "realer Satan" sich wie vergiftet auf die Romanfigur Hiob stürzt.... Auf dieser Romanfigur Satan also wurde dann christlicherseits das personfizierte Böse konstruiert. Ja, eine Konstruktion, eine christliche Erfindung ist es, das personifizierte Böse! Da man "negativ fixiert" ist, stürzt man sich bei Hiob auf die ersten drei Kapitel. Das letzte Kapitel aber wäre nie ohne die ersten drei verfasst worden. Wozu dienen Schicksalsschläge? Ich als Shomer erkenne im 5. Ijar 5708 den Anfang der Erfüllung von Hiob 42:10! Das Ende der Erfüllung steht noch aus; es ist ein Prozess.

Kommen Schicksalsschläge nun vom Satan, weil man von christlichen Theologen so gelehrt wurde oder kommen sie von JHWH, weil ER EINER ist? Hiob steht in der Tenach ganz weit hinten und wenn der Roman Hiob nicht in die Tenach aufgenommen worden wäre - wir kennten wahrscheinlich gar keinen Satan. Wohl möglich hat auch Sacharja im 3. Kapitel seinen Satan nur von Hiob hergeleitet. Übrigens: Auch "Der Satan" ist nur ein Übersetzungfehler! Katholisch theologisch korrekt hat der katholische Theologe Dr. Martin Luther "den Satan" überall dort stehen gelassen, wo er in das christliche Denken passt. Überall dort, wo er nicht passt, wurde er bei Luther mit einem Synonym von "Kontrahent" (Buber: Hinderer) übersetzt.
Strong's Wörterbuch schrieb:Zec/Sach 3:1 And he shewedH7200 me(H853) JoshuaH3091 the highH1419 priestH3548 standingH5975 beforeH6440 the angelH4397 of the LORD,H3068 and SatanH7854 standingH5975 atH5921 his right handH3225 to resistH7853 him.

Strong's: H7854 - שׂטן - śâṭân - saw-tawn' - From H7853; an opponent; especially (with the article prefixed) Satan, the arch enemy of good: - adversary, Satan, withstand.
Merke: "Satan" und "widerstehen" ist auf Hebräisch dasselbe Wort - H7853/54!

Für viele Christen wurde JHWH zum Kontrahenten und sie merken es nicht. (Ein dreieiniger Gott ist ein heidnischer Götze und hat nichts mit JHWH zu tun!) Ein Satan als "böser Ungott" neben JHWH im Himmelreich - das Reich wäre mit sich selbst uneins! Aber dafür, dass es so lange Bestand hatte und noch haben wird, verkörpert es eine recht gesunde Einheit - JHWH ECHAD!

Ich persönlich glaube, dass JHWH weiss, was ER macht und das selbst dann, wenn wir es als "Schicksalsschläge" qualifizieren. JHWH peinigt Seine Feinde, Götzendiener des Dreieinigen z. B.; ER schlägt sie. Und ER reinigt Seine Söhne - das ist ein Unterschied. Dies nicht zu erkennen und die Schläge mit einem gewissen "Schicksal" oder gar mit "Satan" zu erklären - wo ist da der Unterschied zur Unbussfertigkeit? Okay, im vorliegenden Fall von Luluthia muss dies nicht der Fall sein, aber ich erkenne diesen Grundsatz: Wenn JHWH einen Menschen weg nimmt, dann ist das kein Segen sondern ein Fluch und ER weiss, warum ER das macht! Ich bin nicht JHWHS Ratgeber, sondern ich habe Sein Wort zur Kenntnis zu nehmen - und sogenannte Schicksalsschläge finde ich in der Schrift nirgends!

Nachdem ich meinen Hirnschlag überlebt hatte, da habe ich den VATER folgendes gefragt: "In meinem Umfeld sind nun, kurz nacheinander, zwei Männer gestorben, die etwas jünger waren als ich, beide "gläubig". Warum hast du mich nicht auch weg genommen?" Und dies war die Antwort, die ich dazu erhielt:
Joh 15:1-2 Ich bin der rechte Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. 2 Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe.
Auch bei Noah wurden alle weg genommen, die nicht Sem, Ham, Japhet oder Noah hiessen oder mit ihnen verheiratet waren. Weg genommen zu werden ist ein Gericht, was christlicherseits gern verdreht wird. Angeblich werden Christen ja bei der Entrückung weg genommen. Dies gälte es eigentlich zu bedenken. Vielleicht ist dies auch die Antwort auf Luluthias Frage; es ist ja nicht gesagt, dass die gewünschte Antwort immer die richtige in JHWHS Augen ist. Ich weiss nur, dass JHWH weiss, was er macht - ob uns das passt oder nicht! Alt genug ist ER ja Very Happy .

Gruss, Shomer
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Wie umgehen mit Schicksalschlägen? Empty Re: Wie umgehen mit Schicksalschlägen?

Beitrag von Luluthia Fr 29 Okt 2010, 11:47

Shalom Ihr Lieben!

Auszug aus dem Buch "Tanach - Lehrbuch der jüdischen Bibel"

Das Buch Ijov durchzieht vor allem ein Thema: die Frage, warum ein Gerechter leidet. Das Buch Mischle lehrt einen reinen Tun-Ergehens-Zusammenhang, den Gott garantiert. Schon in der Antike aber merkte man, dass es auch ausgesprochen bösen Menschen sehr gut gehen kann und umgekehrt. Das Ijov-Buch versucht in mehreren philosophischen Dialogen und Lehrreden, dieses Problem zu ergründen. Zwei Antworten werden verworfen: a) Gott ist ungerecht und b) Leid ist Strafe für Sünde. Die Antwort, die das Buch vorschlägt ist: Der Mensch versteht die Wege Gottes nicht und hat sich ihm zu fügen. Vor allem in Kap. 38 - 42 wird die Winzigkeit des Menschen angesichts der Größe und Unerforschlichkeit Gottes deutlich gemacht. Das Buch mahnt den Menschen, im Leiden nicht von Gott abzulassen.

Ich ziehe daraus die Erkenntnis, dass ich nicht immer die Wege JHWH's verstehen kann und werde, aber dass es wichtig ist, trotz allem auf ihn zu vertrauen und nicht von ihm abzulassen. Und ich erkenne, dass nicht jeder, der Schicksalschläge erleidet, dieses Leid als Strafe für seine Sünden erhält.

Auch wenn es im Grunde nicht ganz zum Thema passt, aus dem gleichen Buch folgendes über Satan:

Satan ist im Buch Ijov zwar bereits eine eigenständige Figur, aber noch nicht das personifizierte Böse, als das sie im abendländischen Kulturkreis bekannt und vor allem im mittelalterlichen Teufelsglauben manifest geworden ist. Das Buch Ijov stellt Satan als Mitglied des göttlichen Hofstaates vor, der den Anweisungen Gottes Folge leistet. Insofern ist Satan nicht der Widersacher Gottes, sondern allenfalls der Widersacher des Menschen, indem er den Menschen auf die Probe stellt und gegen ihn opponiert. In diesem Sinn ist der Satan auch in 1 Chr 21,1 zu verstehen, wo Satan gegen Jisrael aufsteht und David aufstachelt, Jisrael zu zählen; ebenso in Sach. 3, wo Satan als Ankläger neben Gott steht.

Auch in den übrigen Schriften der Bibel ist Satan keine eigenständige Figur, sondern eine allgemeine Bezeichnung für "Feind, Widersacher" (vgl. 1. Sam 29,4; 2. Sam 19,23; 1. Kön 5,18), wie z.B. Hadad oder Reson, die Widersacher Schelomos waren (1. Kön 11,14.23.25). Auch der Engel, der sich Bil'am in den Weg gestellt hat, bezeichnet sich als Satan (Num 22,32).

In der rabbinischen Literatur kann Satan - ähnlich wie bei Ijov - als der Ankläger der Menschen verstanden werden. So ist es nach einer talmudischen Überlieferung auch Satan, der Gott auf die Idee bringt, den Avraham zu prüfen (bSan 89b). Allerdings finden sich im Talmud auch Überlieferungen, nach denen Satan gleichzeitig das personifizierte Böse bzw. der personifizierte böse Trieb oder der Todesengel ist (bBB 16a).

LG, Luluthia Wolkensonne

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