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Ältestes Evangelium aus Ketzer-Bibel rekonstruiert
Ältestes Evangelium aus Ketzer-Bibel rekonstruiert
habe hier etwas gefunden was nicht uninteressant ist und zum nachdenken anregt, betr. Fälschungen im NT z.B. aus nachfolgenden Text ein Zitat:
Vielleicht kann unser Fachmann ABA mehr dazu aufklären!Vermutlich in Kleinasien, vielleicht auch in Rom machte sich ein Verleger mit einem Team von Redakteuren daran, die zahlreichen Texte zu sammeln und in eine Ordnung zu bringen. Dabei bekamen sie, so Klinghardt, auch ihren letzten Schliff. Aus den vier Ur- wurden die vier kanonischen Evangelien, die zusammen mit den Briefen, dem Geschichtswerk der Apostelgeschichte und der Offenbarung des Johannes das Neue Testament ausmachen.
Aber eine solche Heilsgeschichte verlangte noch mehr. Um wirklich als allein gültiger Weg zum Jüngsten Gericht anerkannt zu werden, mussten die Redakteure sie mit dem Alten Testament verbinden. Das jüdische Gottes-Gesetz wurde damit zur Verkündigung für Jesu Kommen. In diesem Sinn bekam das Lukas-Evangelium seine "judenfreundlichen" Akzente, galt es doch zum Beispiel, Jesu Gottessohnschaft durch die Geburt in Davids Stadt Bethlehem zu "beweisen". Auch sollte eine solche "Weltgeschichte" wohl neben den paganen Weltdeutungen bestehen, die sich reiche Römer und Griechen zuhauf in ihre Bibliotheken legten.
Aus dieser kraftvollen Edition des Neuen Testaments bedienten sich bald zahlreiche Gemeinden. Dabei benutzten sie nicht unbedingt die gesamte Ausgabe, sondern stellten sich ihr individuelles "Readers Digest" zusammen.
Urchristentum
Ältestes Evangelium aus Ketzer-Bibel rekonstruiert
Für Abraham Bloemaert war es um 1615 klar: Die vier Evangelisten wurden bei der Niederschrift ihrer Jesus-Biografien von einem Engel angeleitet. Dass es so einfach nicht war, hat die Bibelwissenschaft in den vergangenen 200 Jahren gezeigt. (Foto: picture-alliance / akg-images)
Schon vor 1800 Jahren wurden Marcion und seine Bibel beschimpft. Ein Dresdner Theologe hat darin das erste und älteste Evangelium der Christenheit gefunden. Es ist theologisches Dynamit.
Der Erzketzer geht wieder um. Zuerst wurde er in der Berliner Humboldt-Universität gesehen, in der evangelischen Theologischen Fakultät. Dort hat Notger Slenczka, Inhaber des Dogmatik-Lehrstuhls, in einem Aufsatz die These aufgestellt, dass das Alte Testament in der Kirche keine kanonische Geltung haben sollte, weil es in der Verkündigungs-Praxis kaum noch eine Rolle spiele. Seitdem eskaliert ein Streit, in dem Kollegen Slenczka vorwerfen, sich Argumente von "Nazi-Theologen" zu eigen gemacht zu haben, die 1933 die "jüdische Bibel" entsorgen wollten.
Die Spur führt aber nicht nur zu den Deutschen Christen des Dritten Reiches, sondern auch zu einem Mann, den christliche Theologen bereits vor mehr als 1800 Jahren als Ketzer und Bösewicht bezeichnet haben. Sein Name ist Marcion, und er taucht in der Kirchengeschichte immer wieder auf, wenn um den rechten Kanon der Heiligen Schrift gestritten wird.
Matthias Klinghardt: "Das älteste Evangelium und die Entstehung der kanonischen Evangelien. Untersuchung – Rekonstruktion – Übersetzung – Varianten". (Francke, Tübingen. 2 Bde, 1279 S., 198 Euro). (Foto: Francke)
Auch in Dresden wird Marcion jetzt gesichtet. Dort hat Matthias Klinghardt, Professor für Biblische Theologie am Institut für evangelische Theologie der TU Dresden, ein zweibändiges Buch vorgelegt, das den provokanten Titel "Das älteste Evangelium und die Entstehung der kanonischen Evangelien" trägt. Dahinter verbirgt sich nichts geringeres als die Rekonstruktion von Marcions Buch, oder besser: das Buch, das er gebrauchte. Das aber ist das erste und älteste Evangelium der Christenheit.
Das war und ist theologisches Dynamit. Denn das Ergebnis stellt 150 Jahre kritische Bibelforschung auf den Kopf: Nicht Marcion war demnach der viel gescholtene Erzketzer, der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. das Neue Testament nach seinen Vorstellungen verunstaltete und dabei auch gleich das Alte Testament daraus verbannte, sondern es ist das Marcion vorliegende Buch, das Ur-Evangelium, von dem alle anderen Evangelien abhängen.
Wer war der Mann, der noch heute Theologen in Rage bringt? Marcion soll ein Reeder oder Kaufmann gewesen sein, der in Sinope am Schwarzen Meer ein Vermögen machte. Damit kam er nach Rom und schloss sich der christlichen Gemeinde an, der er mehrere hunderttausend Sesterzen zukommen ließ. Aber seine radikale Theologie weckte bald Widerspruch. 144 wurde er exkommuniziert, sein Geld ihm zurückerstattet.
Marcion bereiste daraufhin den Osten und sammelte Anhänger um sich. Diese Marcioniten sollen in manchen Gebieten zahlreicher als ihre orthodoxen Gegner gewesen sein, von denen sie als Gnostiker verdammt und verfolgt wurden. Erst im 7. Jahrhundert verschwanden sie im Dunkel der Geschichte, um als prototypische Ketzer immer wieder irrlichtend aufzutauchen.
Marcion von Sinope (um 85-160) war ein reicher Geschäftsmann, der ein radikales Bibelkonzept vertrat. (Foto: picture-alliance / Mary Evans Pi)
Marcions Schriften wurden beizeiten getilgt, doch haben sie sich in langen Auszügen in Büchern seiner Gegner erhalten, die ganze Passagen zunächst referierten, um sie dann zu widerlegen. Danach schied der missionierende Reeder streng zwischen einem Gott der Liebe des Neuen und einem bösen Schöpfergott des Alten Testamentes. Beide seien einander fremd. Als Konsequenz daraus habe Marcion für seine Bibel nur die Briefe des Paulus sowie eine gereinigte Version des Lukas-Evangeliums gelten lassen und das ganze Alte Testament verworfen, so seine orthodoxen Gegner. Als Reaktion schufen sie den neutestamentlichen Kanon, so die Schulmeinung der modernen Wissenschaft.
Den letzten Versuch, aus den drei erhaltenen Schriften der Marcion-Gegner, vor allem des eine Generation jüngeren Kirchenvaters Tertullian, Marcions Evangelium zu rekonstruieren, hat 1923 der einflussreiche Berliner Theologe Adolf von Harnack unternommen. Auf ihn geht denn auch die Rezeptionsgeschichte des Häretikers zurück, bis zu dem Vorwurf, mit seinem Werben um Verständnis für Marcions Tilgung des Alten Testaments sei Harnack ein Wegbereiter des christlichen Antisemitismus gewesen.
Eine derartige Spurensuche liegt dem Theologen Klinghardt fern. Ihm geht es um die Literaturgeschichte des Neuen Testaments und ihre Widersprüche im herrschenden Modell. Das besagt, dass etwa um 70 n. Chr., dem Jahr der Eroberung Jerusalems durch die Römer, Markus sein Evangelium schrieb. Dieses war die Vorlage für Matthäus und Lukas, die zudem noch aus einer nur hypothetisch nachgewiesenen Logien-Quelle schöpften, einer Sammlung von Sprüchen Jesu, die in der Urgemeinde zusammengetragen worden sein soll. Mit dem Johannes-Evangelium war Anfang des 2. Jahrhunderts das Quartett der kanonischen Evangelien versammelt.
Der Evangelist Lukas, wie Girolamo Santacorce (um 1480-1556) ihn sah. (Foto: picture-alliance / akg-images /)
Warum aber, fragt Klinghardt, wählte Marcion sich ausgerechnet den dezidiert "judenfreundlichen" Lukas als Vorlage für seine Reduktion und nicht den früheren Markus? Und warum wird der Kanon des Neuen Testaments erst nach Marcion fassbar, wenn dieser aus einem seiner Evangelien bereits eine "Reinschrift" gemacht haben soll? Umgekehrt wird ein Schuh draus, so die Antwort aus Dresden. Nicht Marcion hat das Lukas-Evangelium verunstaltet, sondern Marcion hat ein Evangelium benutzt, das später zum Lukas-Evangelium umgestaltet wurde.
Den Beweis führt Klinghardt auf knapp 1300 Seiten aus. Eines von vielen Argumenten findet sich im Lukas-Evangelium 4,14-31. Darin wird berichtet, wie Jesus nach der berühmten Versuchung durch den Teufel in der Wüste nach Nazareth zurückkehrt und in der Synagoge nach den "großen Dingen" gefragt wird, die er in Kapernaum gemacht habe. Erst sechs Verse tiefer wird aber erst von Jesu Ankunft in Kapernaum berichtet. Das wirkt wie das Ergebnis einer holprigen Redaktion, die einen neuen Anfang – Jesu Geburt, Jugend, Versuchung und Rückkehr – mit der schlichten chronologischen Vorlage zu verknüpfen sucht, die sich in Marcions Buch erhalten hat. So werden noch heute in Zeitungsredaktionen ungelenke Beiträge in Form gebracht.
Überhaupt dieser Text. Zieht man die starken Hinzufügungen wie Anfang, Schluss und einige Passagen zum jüdischen Gesetz ab, bleibt vom Lukas-Evangelium nur eine ziemlich unstrukturierte wie uninspirierte Erzählung übrig. Diese kann nach Klinghardt kein Ergebnis eines Streichvorgangs gewesen sein, denn einen guten Text verstümmelt man nicht in der Weise, dass die guten Stellen tilgt und die schwachen stehen lässt.
Der christliche Schriftsteller Tertullian (um 160-220) nahm Marcions Bibel Stück für Stück auseinander. Damit haben sich weite Teile von dessen Entwurf erhalten. (Foto: picture alliance / akg-images)
Als Kronzeugen ruft der Dresdner Theologe die Marcion-Gegner der Antike auf, allen voran Tertullian. Auch der hatte schon der "pontischen Ratte" vorgeworfen, "die Evangelien zernagt" und aus dem Lukas-Evangelium Anfang, Mitte und Ende herausgetrennt zu haben. Aber er nimmt den Ketzer insofern ernst, als er die Kritik an dessen Theologie auf Grundlage derselben Schrift formuliert. Daher müssen die umfangreichen Zitate daraus einigermaßen präzise sein.
Das hat Folgen. Zum einen ermöglicht dieses Verfahren eine moderne Rekonstruktion des Textes. Wenn sich aber zum anderen zeigt, dass Marcion auf der Grundlage von dessen eigenem Evangelium widerlegt werden kann, dann fällt der Vorwurf in sich zusammen, er habe nur das, was seine Theologie stützte, aus dem Lukas-Evangelium für sich übernommen. "Das Beweisverfahren", schreibt Klinghardt, "hebt seine eigenen Grundlagen auf."
Daraus schließt er, dass nicht Marcion das kanonische Lukas-Evangelium verkürzt hat, sondern dieses eine redaktionelle Bearbeitung und Erweiterung eines Buches ist, das auch von anderen Autoren benutzt wurde. Es handelt sich um das Urmeter der Evangelien schlechthin, das womöglich den schlichten Titel "Evangelium" trug.
Damit löst sich die mysteriöse Logien-Quelle in Luft auf. Man braucht sie nicht mehr als Vorlage für die folgenden Evangelien, denn das Ur-Evangelium enthält bereits alle relevanten Informationen. Ur-Markus und Ur-Matthäus, wie wir sie erst einmal nennen wollen, werden zu seinen gelungeneren literarischen Bearbeitungen. Dass selbst Ur-Johannes in diesen Stammbaum passt, zeigt Klinghardt anhand des Wettlaufs der Jünger zum Grab Jesu.
Auch der Evangelist Johannes wurde als Gegner des Marcion (r.) dargestellt – Buchmalerei aus dem 11. Jahrhundert. (Foto: Archiv)
Im Johannes-Evangelium (20,4-10) wird ausführlich beschrieben, wie sie nach dem Passah-Fest zum Grab kommen. Petrus ging hinein und konnte "vorgebeugt die Leinenbinden liegen sehen". Bei Marcion fehlt dieser Satz. Da in seinem Evangelium auch ein anderes Wort für "Grab" gebraucht wird als bei Johannes und Lukas, ist das ein starkes Argument für die spätere Überarbeitung ihrer Evangelien. Wenn Lukas (24,12) zudem die "Leinenbinden" mit den gleichen Worten schildert wie Johannes, diese Passage aber zugleich extrem verkürzt und in manchen Handschriften gar nicht wiedergegeben wird, dürfte Lukas erst auf Johannes folgen. Das aber revolutioniert die bislang herrschende Hierarchie der vier Evangelien, nach der Lukas zeitlich vor Johannes angenommen wird.
An dieser Stelle setzt Klinghardt seinen zweiten Stich: Die drei Bearbeitungen des Ur-Evangeliums – Ur-Markus, Ur-Matthäus und Ur-Johannes – wurden zusammen mit jenem bald nach der Bibel-Edition des Marcion einer umfassenden Endredaktion unterworfen. Dabei wurde das schon von Marcion benutzte Ur-Evangelium erweitert und unter dem Namen des Lukas in den Kanon eingefügt, denn, wie es in dessen Präambel heißt: "Schon viele (haben) es unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind." Das älteste aller Evangelien durfte nicht verloren gehen.
An diesem Punkt seiner Beweisführung folgt Klinghardt der Spur, die der Theologe David Trobisch schon vor 20 Jahren in seiner Heidelberger Habilitationsschrift gelegt hat. Danach ist das Neue Testament, dessen 27 Schriften alle für die 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts belegt sind, nicht das Ergebnis eines komplizierten Auswahlverfahrens zwischen den weit verstreuten Gemeinden, sondern entstand als verlegerisches Projekt.
Das Ende des Lukasevangeliums und Beginn des Johannesevangeliums im Codex Vaticanus (4. Jahrhundert). (Foto: Wikipedia/public domain)
Vermutlich in Kleinasien, vielleicht auch in Rom machte sich ein Verleger mit einem Team von Redakteuren daran, die zahlreichen Texte zu sammeln und in eine Ordnung zu bringen. Dabei bekamen sie, so Klinghardt, auch ihren letzten Schliff. Aus den vier Ur- wurden die vier kanonischen Evangelien, die zusammen mit den Briefen, dem Geschichtswerk der Apostelgeschichte und der Offenbarung des Johannes das Neue Testament ausmachen.
Aber eine solche Heilsgeschichte verlangte noch mehr. Um wirklich als allein gültiger Weg zum Jüngsten Gericht anerkannt zu werden, mussten die Redakteure sie mit dem Alten Testament verbinden. Das jüdische Gottes-Gesetz wurde damit zur Verkündigung für Jesu Kommen. In diesem Sinn bekam das Lukas-Evangelium seine "judenfreundlichen" Akzente, galt es doch zum Beispiel, Jesu Gottessohnschaft durch die Geburt in Davids Stadt Bethlehem zu "beweisen". Auch sollte eine solche "Weltgeschichte" wohl neben den paganen Weltdeutungen bestehen, die sich reiche Römer und Griechen zuhauf in ihre Bibliotheken legten.
Aus dieser kraftvollen Edition des Neuen Testaments bedienten sich bald zahlreiche Gemeinden. Dabei benutzten sie nicht unbedingt die gesamte Ausgabe, sondern stellten sich ihr individuelles "Readers Digest" zusammen.
Der Urketzer bewahrt das älteste Zeugnis
Für Theologen wie Tertullian war es daher selbstverständlich, dass sein Lukas-Evangelium der ursprüngliche Text und der des Marcion eine verstümmelte Version sein musste. Dass es womöglich anders herum war, wird durch Klinghardts fulminanten Entwurf zu einem denkbaren Konzept. Manche Fragen werden dabei noch zu beantworten sein. Etwa, warum das Urchristentum sich über mehrere Generationen hinweg mit dem schlichten Ur-Evangelium begnügte, um dann plötzlich auf ein verlegerisches Großprojekt umzuschwenken? Und was sind die Quellen des Ur-Evangeliums, dessen Niederschrift Klinghardt in die Zeit nach der Eroberung Jerusalems verlegt, es könnten aber auch Jahrzehnte später sein?Nach dieser Deutung wäre es ausgerechnet das Werk eines vermeintlichen Urketzers, das uns die älteste Geschichte von Leben und Sterben Christi bewahrt hat. Das würde Marcions Ruf als umtriebiges Gespenst einmal mehr bestätigen. Seinen vermeintlichen Gefolgsmann Notger Slenczka von der Humboldt-Universität wird das aber nur wenig helfen. Denn Klinghardts Rekonstruktion macht auch deutlich, wie eng das Alte und das Neue Testament miteinander verwoben sind.
Quelle: N24.de
Re: Ältestes Evangelium aus Ketzer-Bibel rekonstruiert
ein sehr guter Beitrag, der auch einige Erinnerungen an meine Studienzeit in den 70ern hervorruft, wo wir aus jüdischer Sicht alles was möglich war, unter die "theologische Lupe" genommen hatten.
Und hier, wie gewünscht ein paar Bemerkungen zu einigen Zitaten:
Marcions Schriften wurden beizeiten getilgt, doch haben sie sich in langen Auszügen in Büchern seiner Gegner erhalten, die ganze Passagen zunächst referierten, um sie dann zu widerlegen.
Die drei Bearbeitungen des Ur-Evangeliums – Ur-Markus, Ur-Matthäus und Ur-Johannes – wurden zusammen mit jenem bald nach der Bibel-Edition des Marcion einer umfassenden Endredaktion unterworfen.
In den 70er Jahren gingen wir bei der christlichen Schriften-Forschung von einem Evangelium >Q< als Ur-Evangelium (>Q< für Quelle) aus, von denen obig besagte 4 Evangelien abstammen. Einige Kollegen und ich waren von dieser Hypothese des Ur-Evangeliums >Q< allerdings nicht überzeugt, zumindest weil der Beweis vorlag, dass bis heute noch nie etwas wie ein Evangelium >Q< gefunden wurde.
Eines bleibt jedoch unbestritten klar; dass der Gnostiker Marcion mit seinen Ansichten den anderen "Rechtgläubigen Heiden-Christen" den Anstoß und Anlass dazu gab, eine Ordnung in ihr christliches Schrifttum zubringen. Deshalb entstand dann, allerdings erst zur Mitte des 4.Jhdts der endgültige Kanon des sog.NT's.
Danach ist das Neue Testament, dessen 27 Schriften alle für die 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts belegt sind,
… ich zitiere hier kurz:
Erstmals im Jahre 367 u.Z. wird der 27-Schriften Kanon, den wir unter dem Begriff "NT" kennen, in einem Osterbrief unter dem Bischof Athanasius von Alexandrien erwähnt! Es dauerte dann noch bis zum Jahre 382 u.Z. bis Papst Damasus in der Synode zu ROM dieses "neutestamentliche Schrifttum" für >unantastbar< (d.h. als amtlich) erklärte. Noch heute gibt es aus dieser Zeit die großen zusammenhängende Schriftzeugen und sind im SINAITICUS-CODEX sowie im CODEX-VATICANUS im altgriechischen Grundtext einsichtbar!
Zusätzlich gebe ich … HIER nochmal der zeitliche Ablauf über die Entstehung der christlichen NT-Schriften!!!
Und weiterhin den LINK von Elischua über:
MARCION und das Evangelium vom fremden Gott
Schalom ABA
» FAQ zum jüdische Evangelium
» von JESCHUA zu JeSus
» Jesus HaMaschiach alias Jeschua Christus
» Thomas Evangelium Online