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Ein Palast des Königs David entdeckt
Ein Palast des Königs David entdeckt
Sahm – Fundsache: Ein Palast des Königs David entdeckt
von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 18. Juli 2013
Bilder können Sie hier runterladen:
http://usahm.de/Sahm/david/page_01.htm
und hier:
http://www.antiquities.org.il/about_eng.asp?Modul_id=14
Auf dem Hügel Khirbet Qeiyafa bei Beth Schemesch, etwa 30 Km westlich von Jerusalem, sind zwei öffentliche Gebäude aus dem 10. vorchristlichen Jahrhundert von Archäologen der Hebräischen Universität und der israelischen Antikenbehörde freigelegt worden. Neben Lagerhäusern wurde ein Palast aus der Zeit des Königs David entdeckt, der eindeutig von Israeliten und nicht von Philistern errichtet worden ist. Tel Qeiyafa, von Beduinen auch „Tel Daud“ (Hügel des David) genannt, wurde von Professor Yossi Garfinkel und Saar Ganor als die biblische Stadt „Schaaraim“ (Zwei Tore) identifiziert. In der sehr gut erhaltenen Stadtmauer gibt es zwei Kasemattentore aus jener Periode. Bei dem Palast und dem Lagerhaus handelt es sich um die größten jemals in der biblischen Provinz Judäa gefundenen öffentlichen Gebäude, die einwandfrei der Periode des Königs David zugeschrieben werden können.
"Khirbet Qeiyafa ist das beste Beispiel einer befestigten Stadt aus der Zeit von König David.“
Der südliche Teil eines Palastes wurde auf einer Fläche von etwa 1.000 m² auf dem Gipfel des Hügels mitten in der Stadt ausgegraben. Die Umfassungsmauer des Palastes ist etwa 30 m lang. Ein beeindruckendes Eingangstor führt zum südlichen Stadttor, oberhalb des Elah-Tales, wo gemäß der biblischen Tradition der Kampf zwischen David und Goliath stattgefunden habe. Rund um den Palast wurden Räume freigelegt mit einer Metall-Werkstatt, Tongefäßen und Fragmenten von Alabastergefäßen, die aus Ägypten importiert worden waren. Der Palast überragt die Wohnhäuser der Stadt und ist ein Aussichtspunkt bis zum Mittelmeer, den Bergen Hebrons und Jerusalems. Die strategische Position ermöglichte Kommunikation durch das Versenden von Rauchsignalen. Teile des Palastes wurden durch den Bau eines Landhauses in der byzantinischen Zeit, 1400 Jahre später, zerstört.
Im Norden der Stadt Schaaraim haben die Archäologen einen 15 Meter langen und 5 Meter breiten monumentalen Lagerraum mit Säulen ausgegraben, in dem offenbar die „Steuern“ der Bauern, vor allem landwirtschaftliche Produkte, gesammelt worden sind. Als Beweis dafür dienen Hunderte Henkel großer Töpfe mit eingeprägten offiziellen Stempeln, wie sie im Königreich Judäa üblich waren.
Nach Angaben von Professor Garfinkel können der Palast, die Lagerräume und die Stadtmauer mit bis zu 20 Tonnen schweren Steinblöcken nur von einem Königreich mit funktionierender Verwaltung errichtet worden sein. Es handelt sich um den bisher einzigen Palast, der eindeutig dem 10. vorchristlichen Jahrhundert und so dem israelitischen Königreich des Königs David zugeschrieben werden kann.
Im ältesten Teil Jerusalems, der David-Stadt, wurde oberhalb einer Stützmauer der Jebusiter (Kanaanäer) ebenfalls ein öffentliches Gebäude gefunden, das die Ausgräberin Eilat Mazar als „Palast des David“ bezeichnet. Doch unter Archäologen ist die Datierung dieses Gebäudes umstritten.
Die Stadt Schaaraim sei wahrscheinlich bei einer der Schlachten gegen die Philister im Jahr 980 v.Chr. zerstört und seitdem nicht mehr wieder aufgebaut worden. In jüngeren Perioden Zeit wurde lediglich ein Stadttor unter Alexander dem Großen zugemauert und auf dem Gipfel des Hügels ist ein Bauernhaus in byzantinischer Zeit errichtet. Erst vor wenigen Jahren bemerkten die Archäologen Garfinkel und Saar, dass auf dem Hügel Khirbet Qeiyafa eine fast unberührte 3.000 Jahre alte biblische Stadt schlummert.
Jetzt kämpft die Antikenbehörde dafür, den Hügel zu einem Nationalpark erklären zu lassen, um so die geplante Errichtung eines Wohnviertels über der Grabungsstätte zu verhindern.
(C) Ulrich W. Sahm
(übersetzt von unserem R.L)
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