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Gedenkveranstaltungen
Gedenkveranstaltungen
Quelle
Tiqvah Bat Shalom
Anfang Mai 1995
Erinnerungen an die "Feierlichkeiten"
Auch wenn viele Personen der Öffentlichkeit aus Politik, Kirchen, Kultur und anderen Organisationen sich zu den vergangenen 50 Jahren geäußert haben, so vermisse ich doch jegliche Ehrlichkeit. Mir erscheint es so, als ob jeder, der sich zu Wort meldete - von Parteien, Kirchen oder anderen Institutionen - in erster Linie die eigene Rehabilitation im Sinn gehabt hätte, bis hin zu den Bemühungen, sich selbst zum Opfer umzumodeln. Es scheint mir so, wie wenn all die Erinnerungen der prominenten Gedenkredner anlässlich der Gedenkfeiern des Horrors vor 50 Jahren ein jeweils für sich inszeniertes Theaterstück zum Mittelpunkt gemacht hätten, in dem ein Stück Wahrheit mit vielen Illusionen vermischt worden ist. Diese Theaterstücke handelten nicht von den Opfern - da diese nur eine Art Requisiten waren - sie handelten von den Darstellern und deren Organisation. Klatschen konnten nur jene, die die Kunst der Unwahrheit lieben.
Weil es so stattfand - und weil ich die Bibel kenne - hege ich in Bezug auf den 'Frieden' die größten Zweifel, ja ich bezweifle, dass G''TT nach dem allen SEINen Frieden geben wird. Der menschliche Frieden, den wir jetzt angeblich genießen, ist nichts anderes als kaschierte Vorbereitung zu Krieg, Hass und Verfolgung. Deshalb ist mein Beitrag zu "50 Jahre danach" nicht hoffnungsvoll, aber sehr realistisch.
Als ich "50 Jahre danach" schrieb, war ich erst kurz zuvor aus Ravensbrück zurückgekommen, wo ich als Mitarbeiterin tätig war. Das viele Geld, das überflüssig ausgegeben wurde, um damit Puderzucker herzustellen und auf die dreckige und blutverschmierte Weste zu streuen, hat seine Wirkung für die Beobachter nicht verfehlt - jedoch vollkommen für die teilnehmenden jüdischen Ehemaligen. Da ich mich mit all den damaligen Geschehnissen schon seitdem ich lebe auseinandersetze, dachte ich eigentlich, mich würde nichts aus meinem Gleichgewicht werfen. Es sah ganz danach aus, auch nach den Gedenktagen in Ravensbrück (an diesem Ort wurde meine Mutter befreit, die von Auschwitz dort hinkam, wo sie außer einer Schwester alle anderen verloren hatte). Eine Woche später aber war Mauthausen an der Reihe, wo mein Vater befreit wurde (seine ganze Familie ist vernichtet worden). Ich ging mit meinem Vater zum ersten Mal dorthin, da er seit
seiner Befreiung niemals dorthin zurückgekehrt ist. Ebenso waren meine beiden Brüder dabei, die ihre Identität mit großer Sorgfalt, aber mit noch größerem Erfolg bisher verdrängt hatten. Jetzt waren sie soweit ...
Am Vorabend der Gedenkveranstaltung angekommen, hörten und sahen wir auf dem großen Appellplatz, dass dort ein lautes Konzert stattfand - mit Zigeunermusik usw. Meinen Vater hat dies so erschreckt, dass es furchterregend für uns Geschwister, seine Kinder, war... An diesem Ort war sein Vater vernichtet worden und unzählige andere in den Tod geschickt worden - dort also ein Konzert mit riesigen Lautsprecherboxen abzuhalten, dass die Baracken gedröhnt haben, war mehr als geschmacklos!
Als wir am kommenden Morgen an der Hauptveranstaltung teilnehmen wollten, hatten sich schon Zehntausende von Menschen versammelt (etwa 25- bis 30.000 Menschen wurden erwartet, wie mir der leitende Organisator am Vorabend gesagt hatte). Die ganze Veranstaltung glich mehr einem 'Holocaust-Jahrmarkt' (mit Gedenk-Postkarten, Briefmarken, Stempelstellen, gestreiften Schals, Tüchern mit roten Dreiecken und den "P"-Initialen sowie weiteren 'Markt'-Artikeln) als einer Begegnung und Erinnerung in Stille.
Wir Juden (maximal 150 einschließlich jüdischer Kinder und einem Jugendchor) versammelten uns am israelischen Denkmal - einer sehr großen Menorah. Anwesend waren einige bekannte Persönlichkeiten, wie z.B. Simon Wiesenthal, der Botschafter Israels, der Oberrabbiner aus Österreich usw. Eigentlich ging alles glatt (besser gesagt glitschig) - trotz des Tohuwabohu.
Als nur wir Juden zusammen waren - zum Gebet und zum Gedenken - fragte der Oberrabbiner, ob wir wissen würden, was heute Nacht geschehen sei. Wir wussten nichts, da fast alle von uns aus den umliegenden Hotels kamen. Er berichtete von dem Angriff auf die Synagoge in Lübeck, dem Synagogenbrand in Riga und anderen Angriffen auf jüdische Organisationen ....
Ich bin schon zweimal in Riga gewesen und kenne diejenigen, die dort zur Synagoge gehen und unter furchterregend schlechten Umständen leben.
Die Bänke auf dem ehemaligen Appellplatz waren mit 'rechte' und 'linke' Seite bezeichnet. Ehemalige Lagerinsassen und deren Nachkommen erhielten blaue Karten, die ihnen Sitzplätze auf der linken Seite zusichern sollten. Der Einzug fand statt, so wie es vorprogrammiert war. Als wir dann, wie angeordnet, geordnet durch das Tor einzogen - da klatschten die Menschen wie im Theater. Ich verstehe solches Verhalten nicht, musste es aber wohl auch diesmal akzeptieren. Still dazustehen hätte doch besser dazu gepasst, - eventuell mit gebeugtem Kopf wegen des Schuldbewusstseins!!!...... aber sie klatschten...!!!
Wir wurden bis zu den aufgestellten Kränzen der Regierung und dabeistehenden Soldaten beordert. Auf der rechten Seite saßen 'Berühmtheiten', z.B. Politiker und eine Menge Kirchenführer in weißen, roten, lila Roben, wie auch andere bekannte Leute, die gesehen werden wollten. (Auch diese haben sich nicht geschont und fleißig geklatscht.) - Die linke Seite war ebenfalls abgesperrt. Sehr viele Menschen befanden sich schon auf den Bänken. Wir Juden aber wurden links hinausgeführt, bis hinter die Baracken und dort, wo uns niemand mehr sah, allein gelassen, da hinten, wo die abgebauten Baracken waren, dort hätten wir uns auf den Boden setzen können - auf unsere blauen 'Ehrengäste'- Karten ...
Am Ende erging es mir von dem Gehörten, dem Gesehenen und von dem 'Wie' so schlecht, dass ich lange Zeit das WC nicht verlassen konnte und als Ergebnis über Nacht 40° Fieber bekam. In den Medien war aber anschließend zu hören, dass Österreich das 50-jährige Gedenken in Mauthausen würdig gefeiert hat! Diese Veranstaltung hat meine seelische Kapazität zu sehr beansprucht ........
Damit möchte ich keinesfalls die österreichischen Veranstalter anprangern. Wie schon gesagt, habe ich zuvor in Ravensbrück knapp eine Woche lang mitgearbeitet und somit am laufenden Band erlebt, wie die vor 50 Jahren gemarterten Opfer - besonders die jüdischen - erneut zu Märtyrern des deutschen Staates und der deutschen Regierung gemacht wurden. Man hat die Ehemaligen eingeladen, um mit ihren Leiden die deutsche Weste waschen und auf vielerlei Weise dem eigenen Verlangen - dem Ansehen in und vor der Welt "50 Jahre danach" - huldigen zu können. Also, die österreichische Regierung und somit die Veranstalter in Mauthausen waren in keiner Weise gedankenloser, unverschämter, hemmungsloser, rücksichtsloser u.a.m., als die Veranstalter in Ravensbrück und anderswo in Deutschland. Es lief in Österreich nur konzentrierter ab - an einem Abend und dem darauf folgenden Tag in Mauthausen - was in Deutschland auf einige Wochen verteilt, in die Länge und Breite gezogen, stattfand.
Ich denke, meine körperliche Reaktion, in Mauthausen und danach, war nur das Ergebnis meines seelischen Zustandes, der sich in letzter Zeit entwickelt hatte - Traurigkeit, Mitleid, Entsetzen, Wut und noch mehr Wut - und der dann in Erscheinung trat.
Inzwischen bin ich wieder in Ordnung. Die 'Feierlichkeiten' sind vorüber, die Grabtücher über die Vergangenheit ausgebreitet, die Kränze verwelkt ... Trotzdem bin ich sicher, dass dies alles nur trügerisch ist - und anstelle von Grabesstille wird die letzte Runde eingeläutet für den letzten Kampf. Dies ist der Grund, warum ich Ihnen geschrieben habe. Es ist jetzt nicht die Zeit des Einschlafens, sondern höchste Zeit zum Aufwachen.
Möge G''TT die SEINen Bewahren und allezeit beschützen. Möge SEIN Wille auch mit allen geschehen….!