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Torahbytes
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Re: Torahbytes
Für die Woche 1. Januar 2011 / 25 Tevet 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 6:2 - 9:35
Haftarah: Hesekiel 28:25 - 29:21
Der Abschnitt dieser Woche beginnt mit 2. Moshe Kapitel 6 Vers 2. G-tt spricht zu Moshe und erklärt ihm, dass Er der G-tt ist, der Abraham, Isaac und Jacob erschien (Vers 3 ), dass Er das Seufzen der Kinder Israels gehört hat (Vers 5 ), und dass Er Seine Verheißungen gegenüber den Vorfahren einhält und sie aus der Knechtschaft Ägyptens befreien wird (Vers 6 ).
"Und Moshe sagte dies den Kindern Israels. Sie aber hörten nicht auf ihn vor Missmut und harter Arbeit." (2. Moshe 6: 9 )
Dieses Gespräch zwischen G-tt und Moshe und die darauf folgende Wiederholung der Botschaft an die Kinder Israels, beinhaltet eine kraftvolle Botschaft für uns, auch für die Kinder Israels heute. G-tt schafft die moralische Grundlage für die Erlösung der Kinder Israels - gegründet auf dem Bund, den Er mit unseren Vorfahrengeschlossen hat, " dass ich ihnen das Land Kanaan geben will, das Land ihrer Fremdlingschaft, in dem sie Fremdlinge gewesen sind." (2. Moshe 6:4 ). G-tt hat das Land unseren Vorfahren nicht nur verheißen, sondern auch die Tatsache, dass unsere Vorfahren wirklich bereits in dem Land wohnten, scheint dieser Verheißung eine besondere Bedeutung zu geben. Das Recht des Jüdischen Volkes auf das Land Israels ist also nicht nur eine Frage von G-ttes Verheißungen, sondern es ist auch eine Frage unserer Wurzeln im Land.
Im Verlauf dieses Abschnittes (Vers 6-8 ) gibt es fünf Ausdrücke, die auf die Erlösung hindeuten: "Und ich will euch herausführen", "Und ich werde Euch retten", "Und ich werde Euch erlösen", "Und ich will euch als mein Volk annehmen" und schließlich (Vers 8 ): "Und ich will euch in das Land bringen."
Zum Pessachfest, wenn wir die Rettung aus Ägypten feiern, trinken wir vier Becher mit Wein. Man sagt, dass die Zahl vier ein Symbol ist für die vier verschiedenen Ausdrücke von Erlösung - die ersten vier der oben angeführten. Aber was ist mit der fünften Formulierung - "Und ich will euch in das Land bringen"?
Seit Jahrhunderten konnten wir uns an die Rettung aus Ägypten als eine Rettung erinnern, die nicht nur vor langer Zeit geschah, sondern die eine Bedeutung über Jahrhunderte hinweg hatte. Selbst während der schlimmsten Verfolgung in fremden Ländern wussten wir, dass G-tt uns auserwählt und uns vor unserem ersten Verfolger, dem schlimmen Pharao gerettet hatte. Aber wir waren im Exil und nicht im Land Israel, und so feierten wir diese letzte Formulierung der Erlösung zumindest nicht genauso, wie wir die ersten vier feiern. Es gibt einen fünften Becher mit Wein auf dem Seder Tisch, derjenige, der in die Mitte des Tisches gestellt wird und aus dem niemand trinkt.
Er steht für den Propheten Elijah, der eines Tages zurückkehren wird, um die Ankunft des Messias zu verkünden. (Maleachi 3:23 )
Es ist diese Sprache der Erlösung, die sich auf die Rückkehr in das Land Israel bezieht, die eng verknüpft ist mit der Ankunft des Messias, und deshalb gibt es diesen Becher mit Wein, den wir noch nicht trinken.
Ich las kürzlich ein hebräisches Buch, das gerade veröffentlicht wurde. Es ist von einem weltlichen Israeli geschrieben worden mit dem Titel: "Die Siedler". Das Buch ist der Versuch des Autors, die Siedlerbewegung zu verstehen. Er beweist durchaus Verständnis für deren Motivation, aber seine Hauptkritik richtet sich gegen die Tatsache, dass die "Siedler" den modernen Zionismus und die Ereignisse in Israel als Teil der Erlösung oder den Beginn eines Messianischen Zeitalters verstehen. Aber wie könnten wir es anders verstehen? Seit Jahrhunderten, wenn wir uns versammeln zur Pessachfeier, füllten wir den Becher von Elijah und beteten, dass er kommen würde, um die Ankunft des Messias zu verkünden. Wir hatten das Verständnis, dass die Ankunft des Messias eng verbunden ist mit unserer Rückkehr in das Land Israel. Wenn wir jetzt in das Land Israel zurückkehren, wie nie zuvor in unserer Geschichte, und wenn wir sogar das Privileg haben, in den Kern des Landes zurückzukehren, nach Judäa und Samaria, wie könnten wir dann nicht diesen fünften Ausdruck der Erlösung ausrufen, der Teil des Thora- Abschnittes dieser Woche ist: "Und ich will euch in das Land bringen, um dessentwillen ich meine Hand zum Schwur erhoben habe, dass ich es Abraham, Isaac und Jacob gebe. Das will ich euch zum Besitz geben, ich, der Herr." (2. Moshe 6:8 )
Das ist dann der Höhepunkt der Erlösung, entsprechend der Verheißung G-ttes an Moshe und an die Kinder Israels in Ägypten vor so vielen Jahren. Und das ist dann auch der Höhepunkt der Erlösung, die wir jetzt erfahren. G-tt wird sich auch weiterhin vor unseren Augen offenbaren.
Viele in der ganzen Welt und in unserem eigenen Land sind wie die Kinder Israels damals - sie sind außer Stande, auf die Worte Moshes zu hören, wegen ihres "Missmutes" und ihrer harten Arbeit (Vers 9 ). Sie erkennen nicht die viel größere Dimension, und deshalb haben sie einen Mangel an Glauben und müssen ermutigt werden. Dank sei G-tt, dass Er die Herzen geöffnet und die Einstellung von so vielen verändert hat, - möge er dies bei noch sehr viel mehr Menschen tun.
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Re: Torahbytes
Für die Woche 8. Januar 2011 / 3 Shevat 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 10:1 - 13:16
Haftarah: Jeremia 46:13-28
Lautstarke Lebensweise
„Man rief dort: Der Pharao, der König von Ägypten, ist ein Getöse, das den rechten Zeitpunkt hat vorübergehen lassen!“ (Jeremia 46:17)
Kann ein Mensch seine Berufung verpassen? Eine solche Frage setzt voraus, dass jeder Mensch eine von Gott vorhergesehene Bestimmung hat, die es zu suchen und zu erkennen gilt. Ich bin nicht sicher, ob die Schrift konkret lehrt, dass diese Bestimmung oder Berufung Gottes jeder einzelnen Person gilt, aber ich bin mir sicher, dass er diese besondere Bestimmung zumindest für einige hat. Es ist nicht etwa so, dass das Leben dieser Menschen unbedingt eine größere Rolle spielen muss, als bei anderen. Vielmehr geht es darum, dass einige Menschen von Gott für ganz bestimmte besondere Ziele und Aufgaben auserwählt werden.
Unabhängig davon, ob jeder einzelne von uns eine spezielle Berufung in seinem Leben hat oder nicht, so konfrontiert Gott uns im Laufe unseres Lebens immer wieder mit einer Vielzahl von verschiedenen Möglichkeiten und Gelegenheiten. Wie viel Einfluss diese Dinge haben mögen, ist von Situation zu Situation, und von Person zu Person unterschiedlich. Das, was wir tun, mag uns in dem Moment sehr unbedeutend erscheinen, und uns mag vielleicht gar nicht bewusst sein, wie entscheidend das Ergebnis einer solchen Berufung oder Bestimmung mitunter sein kann. Aber genauso, wie der Samen so klein ist im Vergleich zu dem, was aus ihm heraus entsteht, so verhält es sich auch mit unseren Taten in Bezug auf deren Auswirkungen.
Die Hafṭarah- Lesung dieser Woche steht beim Propheten Jeremia. Es ist eine Botschaft an den Pharao, den König von Ägypten. Die Wahl dieser Textstelle im Zusammenhang mit dem Torahabschnitt dieser Woche ist offensichtlich, weil sie einen Blick zurückwirft auf den Pharao in den Tagen von Moshe. Jeremias Beschreibung könnte man sowohl für den Pharao in den Tagen Moshes, als auch auf den Pharao anwenden, den Jeremia anspricht: „Der Pharao, der König von Ägypten, ist ein Getöse, das den rechten Zeitpunkt hat vorübergehen lassen!
Beide Pharaonen hatten eine Position mit großer Macht. Ihre Entscheidungen hatten weitreichende Auswirkungen. Es stand in ihrer Macht, eine ganze Reihe von Dingen zu tun zum Wohle ganz vieler Menschen. Aber im Fall dieser beiden Herrscher muss man feststellen: Sie ließen den rechten Zeitpunk verstreichen, oder, mit anderen Worten, sie verpassten jeweils ihre Chance, ihre Möglichkeiten.
Die Frage, ob wir die Möglichkeiten in unserem Leben ausschöpfen oder nicht ist eigentlich ohne Bedeutung. Wichtig hingegen ist allein die Frage, ob wir die Möglichkeiten nutzen und den Berufungen entsprechen, die Gott in unser Leben hineinlegt. Was nützt es, wenn wir unsere Berufung richtig erkannt haben, aber dann nicht richtig auf die von Gott gegebenen Möglichkeiten und Gelegenheiten reagieren, wenn sie sich in unserem Leben auftun?
Eines der Dinge, die uns leicht ablenken können von einer wirksamen und angemessenen Reaktionen auf Gottes Berufung in unserem Leben, finden wir in der Beschreibung des Pharao in unserem Eingangsvers, wo es heißt: "Er ist ein Getöse." Das hebräische Wort "sha-'own", das hier verwendet wird, bedeutet viel mehr, als nur eine Menge an Klang oder viel Lärm, sondern es geht um „viel Lärm um nichts“, um eine große Menge von nutzlosen und sinnlosen Aktivitäten.
Es ist so einfach, uns selbst zu täuschen und anderen vorzuspielen, wir würden wirklich ein produktives und erfolgreiches Leben führen, indem wir unseren Geräuschpegel erhöhen – also viel Lärm in unserer Geschäftigkeit machen. Sehr aktiv und beschäftigt zu sein, auch wenn es vielleicht durchaus gute Dinge sind, kann wie eine Nebelwand sein. Sie verschleiert den Blick auf die Tatsache, dass wir es ablehnen das zu tun, wozu Gott uns wirklich berufen hat.
Geschäftigkeit und Aktivität bringt oftmals immer noch mehr Geschäftigkeit hervor, und wir sind gar nicht mehr in der Lage, die „Lautstärke“ unseres Lebens herunterzufahren, zumindest solange, dass wir überhaupt erst mal die Möglichkeit erkennen, dass wir vielleicht den Willen Gottes in unserem Leben vernachlässigt haben.
Damit soll natürlich nicht gesagt sein, dass Aktivitäten grundsätzlich nur Lärm um nichts sind. Es könnte sein, dass Gott selbst uns in Aktivitäten hineingeführt hat. Aber wir sollten niemals meinen, dass Aktivitäten und Geschäftigkeit für sich allein schon ein Zeichen der Treue zu Gottes Berufung in unserem Leben sind.
Die Lautstärke der Aktivitäten und der Geschäftigkeit in unserem Leben zu reduzieren muss nicht notwendigerweise bedeuten, dass wir die Berufungen oder andere wichtige Aspekte unseres Lebens ändern müssen. Es könnte natürlich so sein, aber letztlich können wir das erst dann erkennen, wenn wir den Lärm der Geschäftigkeit herunterfahren und aufhören, uns in Aktivitäten zu flüchten. Wenn wir nun wieder ein neues Kalenderjahr beginnen, ist es eine gute Gelegenheit, innezuhalten, und die Lautstärke in unserem Leben herunterzufahren.
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Re: Torahbytes
Für die Woche 15. Januar 2011 / 10 Shevat 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 13:17 - 17:16
Haftarah: Shoftim / Richter 4:4 - 5:31
Verweigere dich nicht gegenüber den Geboten Gottes
„Aber am siebten Tag geschah es, dass dennoch einige vom Volk hinausgingen, um zu sammeln, doch sie fanden nichts. Da sprach der HERR zu Moshe: Wie lange habt ihr euch nun schon geweigert, meine Gebote und Gesetze zu halten! (Shemot / 2. Moshe 16:27, 28)
Diese Worte beziehen sich auf die Verweigerungshaltung einiger der Israeliten gegenüber den Anweisungen Gottes bezüglich des Sammelns von Manna. Manna war die wundersame Brot-ähnliche Versorgung mit Nahrung, die Gott für das Volk Israel während ihrer vierzigjährigen Wüstenwanderung vorgesehen hatte. Jeden Morgen sollten die Menschen nur die Menge einsammeln, die sie für ihre Familie benötigten. Wenn sie zu viel sammelten, wäre es bereits am nächsten Tag verdorben. Die einzige Ausnahme war der sechste Tag der Woche (der heutige Freitag), an dem sie doppelt so viel sammeln durften, damit sie genug hatten für den Shabbat, den siebenten Tag, an dem es kein neues Manna gab.
Aber einige aus dem Volk gehorchten nicht den Worten des Herrn und gingen am Shabbat los, um zu sammeln. Das Problem dessen, was sie hier taten, bestand wohl nicht in erster Linie darin, dass sie versuchten zu sammeln, weil sie ja gar nichts sammeln konnten, denn es war nichts da, was sie hätten sammeln können. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie entweder nicht am Freitag doppelt für den Shabbat gesammelt hatten, wie sie es als Anweisung bekommen hatten, weil sie möglicherweise aus einem Mangel an Glauben heraus davon ausgingen, es könnte wie an den anderen Tagen auch verderben, oder sie hatten bereits die gesamte doppelte Portion verspeist. Was immer der Grund war, es mangelte ihnen an Glauben, und so gehorchten sie auch nicht den Geboten und Weisungen Gottes.
Jahre später blickte Moshe noch einmal zurück auf Gottes Versorgung mit dem Manna und auf das Ziel, das er damit verfolgte. Es ging in erster Linie darum, sie eine ganz wichtige und wesentliche Lektion zu lehren, nämlich auf das Wort Gottes zu vertrauen und Seinem Wort bzw. Seinen Weisungen zu gehorchen:
„Und er demütigte dich und ließ dich hungern. Und er speiste dich mit dem Manna, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch.“ (Devarim / 5. Moshe 8,3).
Das ist der Grund, warum Gott sie in dieser Weise gezüchtigt und gedemütigt hat, wenn er sagt: "Wie lange habt ihr euch nun schon geweigert, meine Gebote und Gesetze zu halten!“
Gott sandte das Manna, um sein Volk zu ernähren. Aber das Einsammeln des Manna war verbunden mit konkreten Bedingungen. Die Vernachlässigung Seiner klaren Anweisungen wurde zum Nachteil des gesamten Volkes und jedes einzelnen Menschen. Gottes Ziel war es, Israel zu einem göttlichen Volk zu machen, um letztlich ein Licht für die anderen Nationen zu sein. Um das zu erreichen, mussten sie lernen, auf Sein Wort zu achten und dann auch ganz genau das zu tun, was er ihnen an Geboten und Weisungen gegeben hatte.
Letztlich ist das die gleiche Lektion, die wir alle auch heute lernen müssen.
Als der Messias von Satan in der Wüste versucht wurde, war einer der Verse, die er verwendete, der aus dem 5. Buch Moshe, den ich zitiert habe: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht“. (Matthäus 4:4).
Jeschua sagte, es ist eine Torheit, Sein Wort und Seine Lehre zu verachten oder zu vernachlässigen, die Er uns gegeben hat:
„Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten gegen jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Mann verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß.“ (Matthäus 7:24-27)
„Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten.“ (Johannes 14:15)
Seine Gebote zu halten, die er uns gegeben hat, ist die rechte Auslegung und Schlussfolgerung aus der Thora (siehe auch Matthäus 5:17, 21, 27, 31, 33, 38, 43).
Seine Jünger hatten den Auftrag, die Völker zu unterweisen, Seiner Lehre zu gehorchen: „Und Jeschua trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, …….. und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch geboten habe!“ (Matthäus 28,18-20).
Gemäß dem Jakobusbrief ist nur der Mensch gesegnet in all seinem Tun, der in Gottes Gesetz bleibt: (siehe dazu Jakobus 1:23 ff.).
Einige Anhänger der Schriften des Neuen Bundes behaupten, dass Gott durch den Messias nicht so in dem Maße bedacht ist auf die Einzelheiten Seiner Weisungen und Gebote. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Das lesen wir unter anderem im Hebräerbrief:
„Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet! Denn wenn jene nicht entkamen, die den abwiesen, der auf Erden die göttlichen Weisungen gab: wie viel mehr wir nicht, wenn wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln her redet!“ (Hebräer 12:25).
Es ist tragisch, dass beide, sowohl das Judentum, wie auch das Christentum, tendenziell teilweise irregeführt wurden im Hinblick auf dieses wichtige Thema. Im Judentum gibt es die Tendenz, das Halten der Gebote als Selbstzweck und Heilsbringer zu sehen. Im Christentum wird andererseits allzu oft betont, dass die Beziehung zu Gott allein auf der Gnade und den Glauben beruht, wobei man das Befolgen des Willens Gottes vernachlässigen könne.
Das biblische Gleichgewicht findet sich diesbezüglich in unserem Vertrauen auf den Messias zur Wiederherstellung unserer Beziehung zu Gott, wobei unser dann folgendes Leben eben auch auf der Wiederherstellung der ernsthaften Beachtung seiner Gebote und Weisungen beruht. Dazu gehört auch, dass wir offen für Sein Reden sind, wenn er zu uns, genau wie zum Volk Israel damals, sagt: "Wie lange habt ihr euch nun schon geweigert, meine Gebote und Gesetze zu halten?“
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Re: Torahbytes
Für die Woche 22. January 2011 / 17 Shevat 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 18:1 - 20:23
Haftarah: Jesaja 6:1 - 7:6; 9:6
Voraussetzungen für den Dienst
„Im Todesjahr des Königs Usija, da sah ich den Herrn sitzen auf hohem und erhabenem Thron, und die Säume seines Gewandes füllten den Tempel. Seraphim standen über ihm. Jeder von ihnen hatte sechs Flügel: mit zweien bedeckte er sein Gesicht, mit zweien bedeckte er seine Füße, und mit zweien flog er. Und einer rief dem andern zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! Die ganze Erde ist erfüllt mit seiner Herrlichkeit! Da erbebten die Türpfosten in den Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt. Da sprach ich: Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen.“ (Jesaja 6:1-5)
Ich habe gehört, wie gesagt wurde, dass Jesaja diese Vision von Gott bekam, bevor er seinen Dienst als Prophet begann, obwohl sie erst im sechsten Kapitel seines Buches zu finden ist. Ich kann durchaus nachvollziehen, warum das so angenommen wird. Die Vision ist eingefügt in das Geschehen um die Berufung Jesajas zum Propheten, und sie dient deshalb hier quasi als Einleitung, als Hinführung und Vorbereitung auf die Berufung zum Dienst. Ein weiterer Hinweis, der diese Vermutung nahelegt und bekräftigt, ist seine Reaktion, bevor er überhaupt begonnen hat, im Namen Gottes zu den Menschen zu sprechen. Er ist zunächst wie am Boden zerstört: " Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich….." (Vers 5). Das ist nun wirklich keine Reaktion, die wir von einem treuen und vollmächtigen Diener Gottes erwarten würden. Zum anderen bezeichnet er sich selbst ganz offen als einen „Mann mit unreinen Lippen", genauso wie auch der Rest seines Volkes. Welcher Prophet Gottes würde wohl ehrlich bekennen, unreine Lippen zu haben? Ich würde sagen, das verlangt wirklich Respekt.
Natürlich ist es möglich, dass Jesajas Vision zu einem anderen Zeitpunkt geschah, aber es war wohl notwendig, dass seine dramatische Erfahrung auf jeden Fall geschah, bevor er seine prophetische Berufung annahm. Bevor wir hier darüber streiten, in welcher zeitlichen Reihenfolge es hier wirklich geschehen ist, sollten wir feststellen, dass dieser Text auf jeden Fall eine Menge aussagt über unsere Voraussetzungen und Vorbedingungen, aus denen heraus Gott durch uns wirken kann.
Mir sind viele biblische Berichte vor Augen über Menschen, denen Gott erschien oder zu denen er geredet hat, bevor sie ihre von Gott bestimmte Aufgabe und Berufung begannen. Aber es gibt natürlich auch Menschen, denen Gott erschienen ist oder zu denen er gesprochen hat, als sie schon mitten im Dienst standen. Also, warum könnte es nicht auch sein, dass Jesaja ein Beispiel für die letztgenannte Reihenfolge ist? Nun, wie ich bereits erwähnt habe, die Art der Vision und das Maß der Interaktion und Reaktion darauf ist wirklich so grundlegend und speziell, sowohl hinsichtlich des persönlichen und geistlichen Zustandes von Jesaja, als auch was den Umfang der Mission betrifft, dass es schwer vorstellbar ist, dass dies inmitten seines bereits begonnen Dienstes hätte geschehen können.
Aber warum eigentlich nicht? Warum müssen wir immer davon ausgehen, dass Jesaja bereits all diese Vorbedingungen erfüllen und alle Voraussetzungen vor dem Beginn seines Dienstes haben musste? Wir können von vielen Menschen hören oder lesen, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise für Gott im Dienst stehen. Können wir davon ausgehen, dass wir immer völlig geistlich reif sind, und dass der Umfang unseres Dienstes immer perfekt definiert ist? Oh, wir sind ja aber nicht Jesaja, könnte man erwidern. Wir können unsere Berufung doch nicht mit der Berufung des Propheten Jesaja vergleichen. Warum eigentlich nicht?
Inwieweit unterscheiden wir uns denn nun wirklich von ihm? Jesaja war, wie letztlich alle bedeutenden biblischen Gestalten, ein Mensch wie wir. Er stand im Dienst für den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, wozu auch wir gleichermaßen berufen sind. Klingt das wirklich so weit hergeholt, dass dieser große Prophet Gottes erkennen musste, dass er noch nicht so geistlich reif war, wie er dachte, und dass er vielleicht noch gar nicht den vollen Umfang seiner Berufung erfasst hatte?
Jesaja stand nicht allein in seiner Notwendigkeit, im Glauben und im Dienst zu wachsen. Alle Glaubensväter, beginnend mit Abraham, entwickelten erst während ihres Lebens mit Gott ein wirkliches Verständnis von dem, was ihnen verheißen wurde, und wie man diese Verheißung mit Leben füllt. Es dauerte viele Jahre, bis Jakob zu einem wahren Gläubigen wurde. Moshe hatte eine Menge zu lernen, bevor er bereit und in der Lage war, seine Rolle als Führer des Volkes einzunehmen, und auch danach zwangen ihn die Herausforderungen und Probleme, mit denen er sich immer wieder konfrontiert sah, Gott immer näher und näher zu kommen. Davids ganzes Leben war davon bestimmt, Gott immer besser zu erkennen und die Beziehung zu Ihm zu vertiefen. Einige seiner persönlichen Schwächen waren noch gar nicht zu Tage getreten, da hatte Gott ihn schon gebraucht in ganz wichtigen und wesentlichen Bereichen.
Gott gebraucht unvollkommene Gefäße. Er will nicht, dass wir absolut perfekt sind, bevor Er uns in Seinen Dienst nehmen kann. Wenn Gott uns zu einer Aufgabe bzw. zum Dienst beruft, offenbart er uns diesbezüglich normalerweise nicht alle Einzelheiten. Also sollten wir nicht davon ausgehen, dass wir jetzt und hier immer die volle und abschließende Erkenntnis von Gott haben bezüglich unserer Beziehung zu ihm oder der Art und Weise des Dienstes, zu dem er uns berufen hat.
Gott mag sich vielleicht nicht in gleicher Weise offenbaren oder zu uns reden, wie er es hier bei Jesaja getan hat, aber uns sollte bewusst sein: Unsere persönlichen Voraussetzungen und die Art und Weise, wie wir reagieren oder handeln, stellen für Gott kein Hindernis dar, um in und durch unsere Leben hindurch zu wirken.
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Re: Torahbytes
Für die Woche 29. Januar 2011 / 24 Shevat 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 21:1 - 24:18
Haftarah: Jeremia 34:8-22; 33:25, 26
Haftung und Verantwortung
„Wenn Männer miteinander streiten und einer den andern mit einem Stein oder mit einer Hacke schlägt, so dass er zwar nicht stirbt, aber bettlägerig wird: falls er aufsteht und draußen an seinem Stab umhergeht, soll der Schläger straffrei bleiben. Nur muss er ihn für die Zeit seines Daheimsitzens entschädigen und für seine völlige Heilung sorgen.“ (Shemot / 2. Moshe 21:18- 19)
Die Weisheit Gottes in Bezug auf die Haftung bei körperlichen Auseinandersetzungen ist eindeutig: Der Übeltäter ist nicht für mehr verantwortlich zu machen, als für den angerichteten Schaden, wobei darin sowohl das entgangene Einkommen des Geschädigten, als auch die Kosten für die vollständige Heilung enthalten sind. Wenn die Menschen in diesen und ähnlichen Angelegenheiten Gottes Maßstäben folgen, dann trägt das zu einer gesunden und lebenswerten Gesellschaft bei.
Manche Menschen sind vielleicht geneigt, die Frage der Haftung zu ignorieren und eher die Frage in den Vordergrund stellen, dass ein solcher Kampf bzw. eine Auseinandersetzung in dieser Form grundsätzlich falsch ist. Andere wiederum pochen vielleicht darauf, dass der grundsätzliche Ansatz im Neue Bund der Torah in diesem Punkt angeblich widerspricht, und dass das Opfer der Kriminalität die Last der Opferrolle annehmen müsse. Ich bin mir natürlich bewusst, dass der Messias gelehrt hat, "auch die andere Wange hinzuhalten", und auch Sha-ul wandte sich gegen Rechtsstreitigkeiten:
„Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, dass ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? Sondern ihr selbst tut unrecht und übervorteilt, und das Brüdern gegenüber!“ (1. Korinther 6:7- 8 )
Was der Messias und Sha-ul hier gelehrt haben, betrifft jedoch eher den Umgang mit zwischenmenschlichen Konflikten im persönlichen Umfeld, und hat nichts zu tun mit der Einrichtung der göttlichen Gesetze einer kompletten Gesellschaft bzw. eines ganzen Volkes. Leider ist es eine Tatsache, dass Menschen Unrecht tun gegenüber anderen Menschen, und wir werden keineswegs immer Gerechtigkeit erfahren bei unseren persönlichen Konflikten im zwischenmenschlichen Bereich hier auf der Erde. Der Messias zeigt uns durch sein Leben, seine Lehre, seinen Tod und durch seine Auferstehung, wie wir mit Unrecht umgehen können, das uns widerfährt. Sha-ul bezieht sich auf die Lehre von Jeschua und wendet es beispielhaft an auf das Leben einer zerrütteten Gemeinde in der antiken griechischen Stadt Korinth.
Die Notwendigkeit zu lernen, Unrecht zu erdulden und auszuhalten bedeutet nicht etwa den gesellschaftlichen Anspruch, dass Übeltätern und Kriminellen freie Hand gelassen wird. Auch wenn der Messias lehrt, "die andere Wange hinzuhalten", bedeutet dies keineswegs, dass wir das Unrecht nicht klar beim Namen nennen und uns nicht verteidigen sollen (alles andere dürfte auch kaum das Ziel dieses Wortes von Jeschua gewesen sein). Auch kann dies keine Richtlinie sein für die Menschen in den Behörden und staatlichen Autoritäten, um diesen Gedanken ihrem Volk aufzuerlegen, unabhängig, ob diese Autoritäten aus Regierungsbeamten, Gemeindeleitern oder Eltern besteht.
Wenn eines unserer Kinder seinen kleinen Bruder oder seine Schwester schlägt, wird Jeschua kaum erwarten, dass wir die beiden gewähren lassen, damit die das „Hinhalten der anderen Wange“ praktizieren.
Gleichzeitig ist dies natürlich auch eine Gelegenheit, um Vergebung zu erfahren (das ist wieder ein anderes Thema), und es ist auch eine Möglichkeit für die Übeltäter, den Grundsatz der Haftung zu erlernen. Sowohl Gemeindeleiter als auch Regierungsbeamte bzw. Politiker tun gut daran, Gottes Wegen und Richtlinien zu folgen und die Unschuldigen und Opfer zu schützen, indem sichergestellt wird, dass die Täter die Verantwortung ihres Handelns tragen und die Haftung übernehmen.
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Re: Torahbytes
Für die Woche 5. Februar 2011 / 1 Adar 5771
Torah: 2. Moshe 25:1 - 27:19 &
Bemidbar / 4. Moshe 28: 9-15
Hafṭarah: Jesaja 66:1-24
Der Schlüssel zum geistlichen Reichtum
„So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Wo wäre denn das Haus, das ihr mir bauen könntet, und wo denn der Ort meines Ruhesitzes? Hat doch meine Hand dies alles gemacht, und alles dies ist geworden, spricht der HERR. Aber auf den will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort.“ (Jesaja 66:1, 2; ESV)
Als Salomo den Tempel in Jerusalem weihte, betete er:
„Ja, sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und die Himmel der Himmel können dich nicht fassen; wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! Doch wende dich zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, HERR, mein Gott, dass du hörst auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht heute vor dir betet, dass deine Augen Nacht und Tag geöffnet seien über dieses Haus hin, über die Stätte, von der du gesagt hast: Mein Name soll dort sein, dass du hörst auf das Gebet, das dein Knecht zu dieser Stätte hin betet. Und höre auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, das sie zu dieser Stätte hin richten werden. Du selbst mögest es hören an der Stätte, wo du thronst, im Himmel, ja, höre und vergib!“ (1. Melachim / 1. Könige 8:27-30)
Salomo hatte damals verstanden, was Gott viele Jahre später durch den Propheten Jesaja bekräftigte, dass Gott nicht durch ein von Menschen gebautes Haus erfasst werden kann. Während der Tempel eine zentrale Bedeutung für das Leben der Nation Israel bekam und letztlich auch zu einer Quelle des Stolzes wurde, ist letztlich die eigentliche Wohnstatt Gottes im Geist und im Herzen der Menschen. Von daher verstand Salomo seine ihm selbst zugedachte Funktion als Vertreter von Gottes Gegenwart unter den Menschen.
Jedoch drohte der Tempel zu einer Quelle des Stolzes zu werden, und so war es notwendig, dass Gott durch seinen Propheten Jesaja das Volk daran erinnern musste, dass die Existenz des Tempels eben nicht der positive Beweis dafür war, dass ihre Beziehung zu Ihm in Ordnung war. Gottes Aufmerksamkeit gegenüber den Menschen beschränkte sich nicht auf den Tempelberg, sondern es ging letztlich um ihre Beziehung zu Ihm - eine Beziehung, die auf einer entsprechenden Herzenshaltung basiert. Diese Menschen werden bei Jesaja so beschrieben als: „Aber auf den will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort.“
Diese Beschreibung erinnert an die eigenen Erfahrungen Jesajas, als Gott ihm erschien, wie zu Beginn seines Buches beschrieben (vgl. Jesaja 6). Als er in den Kreis der himmlischen Zeugen Gottes berufen wurde, war er ein gebrochener, zerschlagener Mann - ein Mann, der absolut ungeeignet schien, um Gottes Wort zu den Menschen zu sprechen. Nur weil er demütig genug war, die Realität seines Zustandes vor Gott anzuerkennen, konnte Gott ihn berufen und ausrüsten, in seinem Namen zu sprechen.
Die Beschreibung dieses Typs von Mensch, die Gott besonders beachtet, würde von meisten Menschen abgelehnt werden. Was hier mit "dem Elenden und dem mit einem zerschlagenen Geist" übersetzt wird, ist normalerweise die übliche Art, um die Armen, die Bedürftigen und die Leidgeprüften zu beschreiben. Es sind diejenigen, die ihrer Situation, ihren Unterdrückern und ihrer Umgebung ausgeliefert und auf Gnade angewiesen sind. Sie haben keine Macht und keinen Einfluss, und es gibt nichts, was sie aus eigener Kraft dagegen tun können.
Der Passus "mit einem zerschlagenen Geist" könnte allerdings auch darauf hindeuten, dass diese Menschen nicht nur im natürlichen Bereich betroffen sind, obwohl das natürlich auch möglich sein kann. Es ist eine Beschreibung von Menschen, die in ihrem Herzen zerschlagen sind, Menschen, die ihre größten Defizite im geistlichen Bereich sehen, so wie Jesaja. Es sind diejenigen, die vor Gottes Wort erzittern.
Die Menschen, die Gott beruft, sind diejenigen, die in vollem Maße erkannt haben, dass sie ständig ganz abhängig von Ihm sind. Unabhängig davon, wie sicher sie sich ihrer persönlichen Beziehung zu ihm sein können, so wird dieses Vertrauen niemals durchkreuzt von Selbstsicherheit, sondern dieses Vertrauen zeigt sich in der ständigen Abhängigkeit von Ihm und in der ständigen Offenheit für Seine Korrektur und für Seine Lehre.
Es ist so einfach für uns, das Werk Gottes in unserem Leben zu „verkirchlichen“ wie einen „Tempel“, es wie ein festes Bauwerk nach unseren Vorstellungen zu sehen hinsichtlich dessen, was wir in der Vergangenheit als sein letztes Wort gelernt haben, und worauf wir dann unser Leben konzentrieren. Unsere Herzen sind nicht mehr empfänglich und werden verschlossen in unseren eigenen konkreten Empfindungen und Wahrnehmungen, und Trost finden wir in berechenbaren und leicht (oder nicht so leicht) zu definieren Formeln und Lebensregeln.
Um in diesen Zustand wie Jesaja zu kommen, müssen wir nicht nur unsere eigene Gottesvorstellung ablegen, sondern die menschlichen Vorstellungen von Gott insgesamt. So wie der Tempel damals den Schöpfer des Universums niemals aufnehmen konnte, müssen auch wir erkennen, dass unsere Vorstellungen von Gott, egal wie gut, richtig und hilfreich sie sein mögen, Ihn nie vollständig erfassen können.
Egal, wie gut wir im geistlichen Bereich dastehen, im Vergleich zu Seinem Reichtum und zu Seiner Fülle sind wir alle nur geistlich arm, und wir brauchen es, von Ihm gefüllt zu werden. Sobald wir bereit und in der Lage sind wirklich anzuerkennen, wie geistlich arm und bedürftig wir wirklich sind, werden wir verwandelt in einen Zustand, der uns fähig macht, Gott in einer Weise zu erkennen, wie niemals zuvor.
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Re: Torahbytes
Für die Woche 12. Februar 2011/ 8 Adar 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 27:20- 30:10
Haftarah: Hesekiel 43:10-27
Kein MSG
„Du sollst auchein Stirnblatt machen aus feinem Golde und darauf eingraben, wie man Siegel eingräbt: »Heilig dem HERRN«. Und du sollst es heften an eine Schnur von blauem Purpur vorn an den Kopfbund. Und es soll sein auf der Stirn Aarons, damit Aaron bei allen ihren Opfern alle Sünde trage, die an den heiligen Gaben der
Israeliten haftet. Und es soll allezeit an seiner Stirn sein, dass sie
wohlgefällig seien vor dem HERRN.“ (Shemot / 2. Moshe 28:36-38)
Vor einigen Jahren sprach ich mit einem Arbeitskollegen, der Andeutungen dahingehend machte, dass er sich auf seine ganz eigene Weise mit seinen
Mitmenschen befasst, indem er sagt: "Kein MSG". Er meinte damit nicht etwa den berüchtigten Geschmacksverstärker, sondern vielmehr meinte er: "Manipulation, Shame
or Guilt - Manipulation, Scham oder Schuld". Ich weiß nicht, wie es bei ihnen war, aber als ich vor vielen Jahren aufwuchs, war "MSG" (nicht der Geschmacksverstärker)
ein Grundnahrungsmittel, und es verstärkte nichts! Einer der Gründe dafür, dass
diese Art von MSG wirkte, war die Tatsache, dass es so alltäglich und selbstverständlich war. Es mag nicht bei ihnen gewirkt haben, aber wo ich herkomme, war es erfolgreich.
Einige Menschen behaupten, dass Scham und Schuld nur eine Illusion sind, nichts weiter als eine Gemütsverfassung, eine psychologische Einbildung, die von den Mächtigen in der Gesellschaft ausgeheckt werden. Es könnte natürlich dann ein Stück Wahrheit in dieser Auffassung liegen, wenn wir jemanden fälschlicherweise mit Schuld
und Scham richten. Es gibt alle möglichen Menschen, die aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen unnötigerweise unter der Last der
Schuld und der Scham leiden, aber das bedeutet nicht, dass echte Schuld und Scham nicht existieren.
Das hebräische Wort für "Schuld" in den Versen, die ich oben zu Beginn zitierte, ist
"av-on“, und es wird häufig übersetzt mit "Ungerechtigkeit". Dies entstand aus dem Gedanken heraus, dass wir verdorben wurden oder gescheitert sind. Im Zusammenhang mit dieser Stelle aus der Torah bestand die Schuld der Menschen darin, ihre Verpflichtungen gegenüber Gott nicht richtig zu erfüllen. Infolgedessen waren sie in einem verdorbenen, gestörten Zustand, was ihre Beziehung mit
Gott betraf. Eine bessere Möglichkeit, es in der heutigen Sprache zu formulieren, wäre vielleicht: "Nicht ganz auf der Höhe sein – nicht gut drauf – nicht in Ordnung usw."
Echte Schuld ist ein personenbezogener Zustand, und nicht ein
rein psychologischer oder gefühlsmäßiger Zustand. Wahre Schuld
kann natürlich durchaus durch das Gefühl von Schuld begleitet werden, muss es aber nicht in jedem Fall. Wenn sie zum Beispiel eine Verkehrsübertretung
begehen, und die staatlichen Behörden bzw. die Polizei beschließen, dass sie unrecht und gesetzeswidrig gehandelt haben, dann sind sie schuldig, ob es im Einzelfall gerechtfertigt sein mag oder nicht, und sie müssen die Strafe bezahlen. Sie sind
schuldig und müssen die Strafe begleichen, damit die rechte Beziehung zu den Behörden wieder völlig hergestellt werden kann. Welche Gefühle sie in einer solchen Situation haben, ist ohne Belang.
Im Gegensatz zu den unvollkommenen Entscheidungen menschlicher Institutionen sind die Entscheidungen Gottes absolut vollkommen. Wenn er entscheidet, dass wir schuldig sind, dann sind wir auch wirklich schuldig. Aber genau wie bei meinem Beispiel mit der Verkehrsübertretung, kann die Entscheidung Gottes im Zusammenhang mit der Schuld in einigen Fällen Schuldgefühle hervorrufen, muss es aber nicht. Wenn wir vor Gott schuldig geworden sind, dann ist unsere Beziehung zu Ihm gestört, und der Beweis dafür findet sich auf vielerlei Weise in unserem Leben.
Die Geschichte des Volkes Israels wurde von Gott in dieser Weise geführt, um diese Wirklichkeit und Wahrheit gegenüber der Welt zu offenbaren. Durch das Opfersystem können wir das Verlangen Gottes erkennen, eine persönliche Beziehung mit den Menschen, Seinen Geschöpfen, zu haben, aber gleichzeitig sehen wir, dass die Beziehung der Menschen zu Gott gestört ist, und dass sie nicht fähig sind, aus eigenem Antrieb in der rechten Beziehung mit Ihm zu leben. Und so setzte Gott Priester ein (Hebräisch: Cohanim), um stellvertretend die Schuld der Menschen vor Ihn zu bringen. Das priesterliche Amt machte den Tempeldienst
erst möglich, auch wenn dadurch das Problem der Schuld nicht völlig
ausgeräumt wurde. Das sollte sich dann erst beim Kommen des Messias ändern.
Bevor wir die Freiheit von der Schuld wirklich erfahren können, die in Jeschua für uns
verfügbar ist, müssen wir die Realität der Schuld in unserem Leben zunächst einmal anerkennen. Verwechseln sie das nicht mit MSG. Wir sollten uns nicht täuschen lassen
durch ein falsches Gefühl von Scham und Schuld. Vielmehr sollten wir in diesem
Zusammenhang bestimmt werden von echter Scham und Schulderkenntnis. Dieser Realität ins Gesicht zu sehen und sich ihr zu stellen hat absolut nichts mit
Manipulation und Falschheit zu tun.
Auch wenn es nicht angenehm ist, der Schuld ins Gesicht zu sehen und sich dieser Tatsache zu stellen, so ist dies doch der erste und wichtige Schritt zur wahren Freiheit im Leben. Wir können nur dann frei von Schuld sein, wenn wir zugeben und
eingestehen können, dass unsere Beziehung zu Gott auf vielerlei Weise gestört ist. Die Freiheit von MSG ist möglich, aber nur, wenn wir vor Gott unsere Schuld
bekennen und die Erlösungstat des Messias für diese Schuld annehmen.
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Re: Torahbytes
Für die Woche 19. Februar 2011 / 15 Adar 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 30:11- 34:35
Haftarah: 1 Melachim / 1. Könige 18:1-39
Das Vermeiden der philosophischen Falle
„Da gereute den HERRN das Unheil, das er seinem Volk zugedacht hatte.“(Shemot / 2. Moshe 32:14)
Ich schätze das Studium der Theologie. Wenn wir in unserem Verständnis der Bibel wachsen, haben
wir die Möglichkeit, Gott besser kennen zu lernen und besser ausgerüstet zu werden, damit wir ein Leben führen können, wie Gott es sich erdacht hatte. Jedoch stelle ich fest, dass manchmal anstelle der Theologie das Bibelstudium nichts anderes ist als Philosophie. Damit ist nicht gesagt, dass die Philosophie für sich nutzlos ist, oder dass wir uns mit einigen schwierigen philosophischen Problemen nie auseinandersetzen sollten, die sich aus der Bibel
ergeben. Allerdings ist es so, dass philosophische Fragen manchmal der Weisheit Gottes im Wege stehen können, die Er in seinem Wort für uns bereithält.
So enthält zum Beispiel der Torahabschnitt dieser Woche einen philosophischen Fallstrick. Bei dem Vorfall mit dem goldenen Kalb war Moshe mit Gott auf dem Berg Sinai für mehr als einen Monat. Die Ungeduld der Menschen führte sie zum Götzenkult und zu einem grässlichen sündigen Verhalten. Gott sagte Moshe, dass er geplante hatte, das Volk zu vernichten und mit Moshe eine neue Nation zu schaffen. Als Reaktion darauf bat Moshe Gott im Auftrag des Volkes flehentlich, es sich anders zu überlegen, was er auch tat.
Aber wie konnte es sein, dass der allwissende Gott es sich anders überlegen konnte? Wenn Gott doch alles weiß, und er beschließt, etwas zu tun, warum sollte er dann die Richtung seiner Handlung ändern? Wusste Gott nicht,
dass Moshe intervenieren und in dieser Weise, wie er es getan hatte, für sein Volk eintreten würde? Wenn dem so ist, war dann seine ursprüngliche Absicht einfach nur ein Trick, um Moshe zu veranlassen, das zu tun, was er tat, damit Gott es sich anders überlegen konnte, bzw. damit er Abstand nehmen konnte von seiner ursprünglichen Absicht, das Volk zu vernichten?
Andere wiederum schauen auf Schriftstellen wie diese hier und kommen zu dem Schluss, dass Gott wohl doch nicht allwissend ist, ja, dass er vielleicht nur einer von vielen Akteuren in der Geschichte ist, wenngleich ein relativ starker und bedeutender. Sie behaupten, dass die Ziele und Bestimmungen Gottes abhängig sind von den Angelegenheiten der Menschheit und vom Zeitgeschehen. Das Problem bei dieser Sichtweise besteht darin, dass sie im Hinblick auf das Gesamtbild Gottes in der Bibel nicht standhält. Die Behauptung, dass Gott in irgendeiner Weise beschränkt sein könnte, mag einigen Menschen eine gewisse philosophische Befriedigung bereiten, aber sie löst letztlich nicht die Spannung, die sich aus dem Studium der Bibel im Gesamtzusammenhang ergibt.
Die wirkliche Schwierigkeit bei einer Schriftstelle wie dieser ergibt sich nicht aus dem, was wir über Gott wissen, sondern es geht darum, dass wir einfach nicht erkennen, was wir alles nicht über Gott wissen. Wenn
wir davon ausgehen, dass die Bibel in ihrer Offenbarung Gottes erschöpfend und vollständig ist, dann könnten wir vermuten, dass die Auflösung philosophischer Probleme wie dieses hier nur eine Sache des andauernden und intensiven Studiums sein müsste. Aber die Bibel ist durchaus nicht erschöpfend und vollständig in dem, was sie über Gott lehrt; sie lehrt uns vielmehr in ausreichendem Maße das, was wir Menschen über Gott in der Lage sind zu erfassen. Während die Bibel uns alles zur Verfügung stellt, was wir über ihn wissen müssen, ist der unendliche und grenzenlose Herr des Universums weit mehr als das, was wir jemals erfassen könnten. Tatsache ist, dass die Bibel uns durchaus nicht alle Informationen gibt, die notwendig wären, um einige dieser philosophischen Fragen und Probleme zu lösen.
Aber Gott gab uns die Bibel ja auch nicht, um unsere philosophischen Bedürfnisse und Wünsche zu befriedigen. Er gab uns Sein Wort, um uns zu helfen, die Menschen zu sein oder zu werden, die er sich erdacht hat. Das ist die Absicht, die hinter einer Schriftstelle wie dieser steht, und so sollten wir sie auch verstehen. Wir haben hier das Beispiel von Moshe - einem Mann, der Gott wirklich als den allumfassenden und allwissenden Gott kannte. Aber als Moshe mit einer der tragischsten Situationen des Gerichtes Gottes über sein Volk konfrontiert wurde, haderte er nicht mit einem philosophischen Fallstrick, sondern er rief Gott an um Gnade für das Volk. Weil Moshe wirklich um die Macht und die Treue Gottes wusste, war er mit Erfolg in der Lage, Gott im Gebet um Vergebung und Gnade
anzurufen.
Gott kennen zu lernen und zu wissen, wie man nach Seinem Willen lebt, bedeutet nicht, ihn
berechenbar zu machen. Das bedeutet wiederum nicht, dass wir nicht auch unsere eigenen Gedanken hier mit einbringen können – weit gefehlt! Aber wenn wir unsere eigenen Gedanken und Meinungen so ansetzen, dass wir mit der Bibel hadern, dann sollten wir aufhören zu versuchen, dies mit Philosophie zu kompensieren. Stattdessen müssen wir es einfach zulassen, dass die große Komplexität und Vielschichtigkeit der biblischen Wahrheit, einschließlich der philosophischen Fragen, ihr göttliches Werk in unserem Herzen und in unserem Leben tun kann.
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Re: Torahbytes
Für die Woche 26. February 2011 / 22 Adar 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 35:1 - 38:20
Haftarah: 1 Melachim / 1. Könige 7:40-50
Sie sind ein Künstler
„So sollen denn arbeiten Bezalel und Oholiab und alle Künstler, denen der HERR
Weisheit und Verstand gegeben hat zu wissen, wie sie alle Arbeit ausführen
sollen zum Dienst des Heiligtums, ganz nach dem Gebot des HERRN.“ (Shemot / 2. Moshe 36:1)
Vor einigen Jahren nahm ich an einem geschäftlichen Treffen teil, bei der eine Präsentation gezeigt wurde von einer Gesellschaft, die sich mit Kunst beschäftigt.
An einem Punkt während dieses Treffens sollte sich jeder selbst vorstellen und etwas sagen über die eigenen künstlerischen Fähigkeiten. Ich war überrascht, wie viele Menschen mit den Worten begannen, dass sie eigentlich
nicht künstlerisch begabt wären, aber sie liebten Gartenarbeit oder waren Ingenieur oder Softwareentwickler. Fast jede der anwesenden Personen schien etwas verlegen zu sein, weil sie kein Künstler in der klassischen Bedeutung des Wortes waren, aber sie besaßen ganz eindeutig auch kreative Fähigkeiten.
Als bewusst geschaffener Teil der kreativen Schöpfung sollten Menschen es annehmen, alle möglichen Arten
von kreativen Gaben und Fähigkeiten in sich selbst zu finden. Beginnend mit unserer ersten Aufgabe als Gärtner im Garten Eden wurden die Menschen von Gott berufen und beauftragt, auf kreative
Weise das eigene Umfeld zu gestalten. Wir müssen nicht Maler, Tänzer, oder Musiker sein, um künstlerisch zu sein. Von der Erziehung bis zur Errichtung von Bauwerken, von der Arbeit am Montageband bis
zum Management und sogar in der Politik verlangt das Leben die Fähigkeit des Künstlers, um die vielfältige und riesengroße Zahl von Aufgaben effektiv durchzuführen, mit denen wir überall in unseren Leben
konfrontiert werden.
Der Torahabschnitt dieser Woche hilft uns, unsere künstlerische Fähigkeit gemäß der Schöpfung und Vorsehung
Gottes zu verstehen. Gott gab Moshe ausführliche und detailierte Anweisungen im Hinblick auf den Bau der
Stiftshütte (Mishkan). Die Stiftshütte sollte der zentrale Ort für das Opfersystem des Volkes Israel sein. Wir lesen,
dass die Menschen, die an diesem Projekt beteiligt werden sollten, Handwerker waren und "….Künstler, denen der HERR Weisheit und Verstand gegeben hat zu wissen, wie sie alle Arbeit ausführen sollen zum Dienst des
Heiligtums."
Der wichtigste Aspekt bezüglich der menschlichen künstlerischen Fähigkeit ist darin zu finden,
dass sie von Gott kommt. Gläubige an Gott mögen hier ohne Zögern zustimmen, aber
bringen wir wirklich unsere Begabungen und kreativen Anlagen mit dieser
Tatsache in Verbindung? Wir mögen unsere Talente als „Gaben“ oder „Geschenke“ bezeichnen,
aber akzeptieren wir wirklich, dass sie ihre Wurzel allein in Gott haben, und
nicht in uns selbst? Sehen wir unsere Begabungen, kreativen Talente und Anlagen wirklich allein als Geschenk von
unserem himmlischen Vater? Oder beziehen wir diese Dinge (oder vielleicht auch den Mangel daran) nur auf uns selbst, auf unseren eigenen Lebensweg, auf das, was uns selbst ausmacht? Die Torah stellt klar: Gaben und Fähigkeiten sind etwas, was Gott in uns hineingelegt hat.
Sobald wir das begriffen und angenommen haben, können wir damit beginnen, unsere künstlerischen,
kreativen und geistigen Anlagen als die Geschenke zu betrachten, die sie sind: Gaben, die man hegen und pflegen sollte, Gaben, an denen man arbeiten und die man entwickeln sollte. Wenn unsere Gaben und Fähigkeiten uns anvertraut worden sind von Gott, dann ist es auch leichter, den zweiten Aspekt zu akzeptieren, den wir
in unserem Vers aus der Torah finden. Die Handwerker und Künstler sollten alle Arbeiten ausführen "ganz nach dem Gebot des HERRN." Die künstlerischen Gaben und Fähigkeiten, die uns gegeben worden sind, sollen nicht für alles
Mögliche verwendet werden, was uns gerade gefällt, sondern sie sollen vielmehr den Bestimmungen und Zielen Gottes dienen.
Vielfach kommt menschliche Kreativität heutzutage als Selbsterfüllung zum Ausdruck. Die eigene Wahrheitsfindung und die Suche nach dem eigenen Ich bei allem, was die Menschen tun, sind zum höchsten Wertmaßstab
geworden. Die eigenen Gaben und Fähigkeiten dienen den Menschen dazu, die eigenen Wünsche und Ziele zu befriedigen. Sogar die Gegenleistung für die Unterstützung Anderer wird häufig begleitet mit dem
Gefühl der eigenen Befriedigung oder Genugtuung. Und wenn meine Gaben und Fähigkeiten mir noch jede Menge Geld
einbringen, umso besser!
Das ist weit entfernt von der Perspektive unseres Schöpfers. Gott schuf uns, um für seine Ziele
und Bestimmungen kreativ zu sein. Seine Weisung an uns, das anzuwenden, was er
uns innerhalb der Grenzen seines Willens anvertraut hat, ist kein Ausdruck
seiner eigenen Ichbezogenheit, als ob er, genau wie wir, einfach nur noch größer oder bedeutender werden müsste. Es geht für uns vielmehr darum, denjenigen wahrhaftig widerzuspiegeln, in dessen Bild wir geschaffen wurden. Wir sollten unsere Kreativität und unsere Fähigkeiten mit derselben Großzügigkeit, Einstellung des
Dienstes und mit der moralischen Integrität wie Er zum Ausdruck bringen.
Eine Anmerkung zu dieser künstlerischen Herausforderung: Wenn wir begreifen, dass Kreativität
wirklich ein Geschenk vom Gott ist, müssen wir nicht mehr unsere eigene Sicht
(oder die Sicht der anderen) bezüglich unserer Gaben und Fähigkeiten annehmen. Wir brauchen nur allein den kreativen, schöpferischen Gott zu sehen, der hinter diesen kreativen Gaben steht. Sie
werden vielleicht angenehm überrascht sein, wenn sie entdecken, was Er alles in uns hineingelegt hat.
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Re: Torahbytes
Für die Woche 5. März 2011 / 29 Adar 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 38:21 - 40:38; 30:11-16
Haftarah: 2 Melachim / 2. Könige
12:1-17; 1. Samuel 20:18-42
Die Sichtbarkeit Gottes
„Denn die Wolke des HERRN war bei Tag auf der Wohnung (Stiftshütte), und bei Nacht war ein Feuer in der Wolke vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange sie auf der Wanderung waren.“ (Shemot / 2. Moshe 40:38)
Der Torahabschnitt lehrt uns zwei wesentliche Faktoren über das Wesen Gottes. Erstens ist Gott irdisch. Er ist nicht
aus den natürlichen Elementen entstanden, wie die Schöpfung. Das ist auch ein Grund dafür, warum er nicht
als Götzenbild dargestellt werden soll. Jeder hilflose Versuch des Menschen, Gott durch künstliche Dinge darzustellen, ist sinnlos, weil seine ganze Fülle durch unsere menschlichen Sinne niemals erfasst werden kann.
Der zweite wesentliche Faktor ist die Tatsache, dass Gott zwar selbst nicht irdisch ist, dass er sich jedoch innerhalb der irdischen Welt offenbart hat. Auch wenn er selbst unsichtbar ist, so kann Er an Seinem Wirken klar erkannt werden. Die Schöpfung ist der wohl
wichtigste Beweis für seine Existenz. Die Schaffung des Weltalls vom kleinsten Partikel bis hin zur Weite des Weltraumes künden von der Realität des Schöpfers. Darüber hinaus offenbart sich Gott auch durch Sein übernatürliches Eingreifen auf der Grundlage Seiner Kraft. Die Rettung des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten durch das Eingreifen Gottes ist nur ein Beispiel
dafür. Die zehn Plagen waren keine Naturkatastrophen. Sie waren vom Gott beabsichtigt, um sich gegenüber Israel, Ägypten und der ganzen Welt als der Starke und Mächtige zu erweisen, aber auch als derjenige, der absolut treu ist.
Während der vierzigjährigen Wüstenwanderung des Volkes Israel offenbarte Gott sich auch durch verschiedene Wunder der Bewahrung, der Versorgung, jedoch auch der Strafe. Israel sollte erkennen, dass Gott nicht einfach nur ein Konzept oder eine Macht war, die man nach Belieben manipulieren konnte. Obwohl er selbst nicht sichtbar ist, und kein Bildnis von Ihm erstellt werden konnte, das ihn angemessen darstellt, war und ist er dennoch absolut real.
Eine andere Weise, wie Gott sich offenbarte und sichtbar wurde, war eine Wolke, die bei ihnen blieb während ihrer Jahre in der Wüste. Die Wolke schützte das Volk und führte es auf ihrer Wanderung. Die Wolke selbst war jedoch nicht Gott. Sie beteten die Wolke nicht an. Und doch war die Wolke eine sichtbare Darstellung seiner Gegenwart.
Wie wunderbar wäre es doch, wenn wir solch eine sichtbare Darstellung der Realität und Gegenwart Gottes auch heute unter uns haben könnten! Wie sicher wären wir dann doch hinsichtlich der Existenz Gottes, sowie Seiner Liebe und Seiner Führung!
Aber, wäre das wirklich so? Die Sichtbarkeit Gottes durch die Wolke machte bei der Mehrheit unter dem Volk Israel keinen wirklichen Unterschied. Alle Erwachsenen, die aus Ägypten auf übernatürliche Weise befreit wurden, mussten von Gott für ihre Untreue gerichtet werden. Sie starben, ohne jemals in das verheißene Land einzugehen. All diese sichtbaren Manifestationen der
Realität Gottes machten keinen Unterschied in ihren Leben.
Das Versagen der Menschen im Hinblick auf ihre Treue gegenüber Gott ist in keiner Weise zurückzuführen auf eine verminderte
Realität der Sichtbarkeit Gottes. Vielmehr zeigt dieser Mangel nur die Tiefe der Entfremdung des Menschen von Gott. Für diejenigen, die Gott treu waren, war seine Sichtbarkeit ein großer Trost und eine große Hilfe. Die Sichtbarkeit Gottes allein bewirkt jedoch keine echte und persönliche Beziehung zu Ihm. Aber gegenüber denjenigen, die wirklich auf Ihn vertrauen, offenbart sich Gott auf ganz unterschiedliche Weise, und das macht dann auch den grundlegenden Unterschied aus.
Damit ist nicht gesagt, dass die Erkenntnis Gottes lediglich eine persönliche, subjektive Erfahrung ist, als ob die Sichtbarkeit
Gottes vom Glauben abhängig wäre. Genau, wie das ganze Volk Israel die Wolke sah und ihren Nutzen daraus zog, so offenbart sich Gott auch heute auf ganz unterschiedliche und vielfältige Weise. Der Unterschied, der sich aus dem Vertrauen Ihm gegenüber ergibt, hat zu tun mit den Auswirkungen Seiner Sichtbarkeit auf unser Leben. Wenn wir in einer wahrhaften und persönlichen Beziehung mit ihm stehen, dann kann die Art und Weise, wie er sich offenbart, diese Beziehung nur noch weiter vertiefen.
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